Donald Trump und Ahmed al-Sharaa

Treffen mit Präsident al-Scharaa Trump fordert Syrien zur Anerkennung Israels auf

Stand: 14.05.2025 12:19 Uhr

Auf seiner Nahost-Reise hat US-Präsident Trump erstmals den syrischen Übergangspräsidenten al-Scharaa getroffen. In dem Gespräch in Riad rief Trump seinen Amtskollegen zu einer Annäherung mit Israel auf.

US-Präsident Donald Trump hat Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa dazu aufgerufen, Israel anzuerkennen. Dies habe Trump beim Treffen der beiden Staatschefs in Riad gesagt, teilte das Weiße Haus mit. Al-Scharaa hat sich offen gezeigt für eine Annäherung an das Nachbarland, mit dem Syrien sich seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 im Kriegszustand befindet. 

Israels Militär hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Ziele in Syrien angegriffen im Versuch, den Einfluss des Erzfeinds Iran und der von ihm unterstützten Milizen in dem Land zurückzudrängen. Syriens ehemaliger Machthaber Baschar al-Assad, der im Dezember gestürzt wurde, war eng mit dem Iran verbündet. Syrien diente dem Iran auch als wichtigste Versorgungsroute zur Hisbollah-Miliz im Libanon.

Etwa 30 von weltweit knapp 200 Staaten haben keine diplomatischen Beziehungen zu Israel, die meisten davon sind mehrheitlich muslimisch. In der arabischen Welt unterhielten lange Zeit nur Ägypten und Jordanien Beziehungen zu Israel, 2020 folgten die Emirate und Bahrain und später Marokko und der Sudan. 

Erdoğan bei Treffen zugeschaltet

Das heutige Treffen von Trump und al-Scharaa fand im Beisein des saudischen Kronprinzen bin Salman statt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan nahm online teil. Das kurze Gespräch sei der Beginn einer Normalisierung der Beziehung zwischen den USA und Syrien, sagte Trump anschließend bei einem Treffen des Golf-Kooperationsrats in Riad.

Bereits gestern hatte Trump überraschend angekündigt, Sanktionen der USA aufzuheben. Das solle Syrien einen Neustart ermöglichen. Sein Gastgeber bin Salman habe ihn darum gebeten. Die US-Regierung prüfe jetzt das weitere Vorgehen.

Sanktionen aus Zeiten des Assad-Regimes

Die Sanktionen stammen aus der Zeit, als al-Assad Syrien regierte. Islamistische Rebellen unter Führung von al-Scharaa hatten ihn gestürzt. Die Übergangsregierung fordert seit längerem die Aufhebung der Sanktionen, die die USA und die EU noch zu Assad-Zeiten verabschiedet hatten.

Brüssel hat die Strafmaßnahmen bereits teilweise außer Kraft gesetzt. Die Türkei als einer der größten Unterstützter der neuen syrischen Regierung fordert die Aufhebung aller Sanktionen gegen das Land.

Übergangsregierung soll Minderheiten schützen

Die USA hatten als Voraussetzung für die Aufhebung der Sanktionen von den neuen syrischen Machthabern gefordert, unter anderem Minderheiten besser zu schützen. Seit dem Machtwechsel haben mit der neuen syrischen Regierung verbundene Kämpfer Angehörige der Alawiten, einer schiitischen Splittergruppe, sowie der Minderheit der Drusen angegriffen. Dabei wurden zahlreiche Menschen getötet.

Das Treffen zwischen Trump und al-Scharaa war die erste Begegnung eines US-Präsidenten und eines syrischen Staatsoberhaupts seit 25 Jahren. Zuletzt hatte der damalige US-Präsident Bill Clinton im Jahr 2000 Hafis al-Assad getroffen, den Vater des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad.