
Verhandlungen von Iran und USA Kein Durchbruch bei Atomverhandlungen
Rund drei Stunden verhandelten Delegationen aus den USA und dem Iran über das Atomprogramm der Islamischen Republik. Greifbare Ergebnisse gab es dabei nicht. Es werde aber weitere Treffen geben, so der iranische Außenminister.
In den Verhandlungen über das iranische Atomprogramm zwischen den USA und dem Iran hat es keinen Durchbruch gegeben. Die Gespräche fanden unter der Vermittlung des Oman statt. Es gebe "einige, aber nicht abschließende Fortschritte", schrieb der omanische Außenminister Badr al-Busaidi auf der Plattform X . "Wir hoffen, die verbleibenden Fragen in den kommenden Tagen klären zu können."
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi sprach von einer professionellen Atmosphäre. "Die Verhandlungen sind zu komplex, um sie in wenigen kurzen Sitzungen zu lösen. Bei den kommenden Treffen werden wir zu praktikablen Lösungen gelangen - dort sind wir aber noch nicht", sagte der Minister dem iranischen Staatsfernsehen. Die Vorschläge sollen nun in den Hauptstädten beider Seiten diskutiert werden.
Iran hofft auf wirtschaftlichen Aufschwung
Es war bereits die fünfte Verhandlungsrunde zwischen Washington und Teheran. Angeführt wurden die Delegationen vom US-Sondergesandten Steve Witkoff und Araghtschi. Wann die nächste Gesprächsrunde geplant ist, steht noch nicht fest.
Die iranische Führung verknüpft die Aussicht auf ein neues Abkommen einerseits mit einer Entschärfung der militärischen Spannungen in der Region, andererseits mit der Aufhebung von Sanktionen. Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Isolation in den vergangenen Jahren hat Teheran seine Beziehungen zu China und Russland deutlich ausgebaut.
Zentraler Streit um Urananreicherung
Im Vorfeld hatten bereits Differenzen zwischen beiden Seiten die Erwartungen getrübt. Die USA fordern von der iranischen Regierung, die Urananreicherung vollständig einzustellen. Aus Sicht Washingtons ist das eine notwendige Maßnahme, um eine Entwicklung iranischer Atomwaffen dauerhaft zu verhindern. Für den Iran kommt das aber nicht in Frage. "Die Frage der Anreicherung ist absolut nicht verhandelbar", sagte Araghtschi. Der Iran verweist dabei auch auf das zivile Atomprogramm des Landes.
Im Zentrum des Streits steht die Frage, wofür das angereicherte Uran genutzt wird. Für Atomkraftwerke reicht eine geringe Anreicherung von Uran aus. Für den Bau von Atomwaffen ist hingegen deutlich höher angereichertes Uran nötig. Die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) hatte davor gewarnt, dass der Iran Produktionskapazität deutlich hochfahren will. Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an - für Atomwaffen sind nach Expertenangaben mehr als 90 Prozent erforderlich.
Trump droht mit militärischer Gewalt
Teheran betonte immer wieder, keine Atomwaffen bauen zu wollen. Doch viele westliche Länder, besonders die USA, bezweifeln das. US-Präsident Donald Trump drohte dem Iran zuletzt mit militärischer Gewalt, sollte es kein Abkommen geben.
2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit China, Russland, den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien bereits einmal vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Trump stieg jedoch 2018 einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen.