
Krieg in Gaza Israel meldet Tod von Hamas-Chef Mohammed Sinwar
Sein Bruder Jahja Sinwar galt als Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober 2023, nach dessen Tod stieg er selbst an die Spitze der Hamas auf: Nun wurde Mohammed Sinwar offenbar bei einem Luftangriff in Gaza getötet.
Der Chef der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Mohammed Sinwar, ist nach Angaben des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu getötet worden. Sinwar sei bei einem Luftangriff im Gazastreifen ums Leben gekommen, sagte Netanjahu im Parlament in Jerusalem. Verteidigungsminister Israel Katz hatte Ende vergangener Woche erklärt, israelische Angriffe im Gazastreifen kurz zuvor hätten dem mutmaßlichen Anführer des bewaffneten Arms der Hamas gegolten.
Mohammed Sinwar war eines der von Israel meistgesuchten Hamas-Mitglieder und der jüngere Bruder des früheren Hamas-Anführers, Jahja Sinwar. Dieser galt als Drahtzieher des Hamas-Überfalls auf Israel am 7. Oktober 2023, der zu dem immer noch andauernden Krieg zwischen Hamas und israelischen Truppen im Gazastreifen geführt hatte.
Bruder wurde bereits vergangenes Jahr getötet
Jahja Sinwar war nach dem Angriff auf Israel zum Hamas-Chef im Gazastreifen aufgestiegen, nachdem Israel seinen Vorgänger Ismail Hanijeh im Iran getötet hatte. Als der im vorigen Jahr von Israel getötet worden war, stieg Mohammed Sinwar in die oberste Führungsriege auf.
Terroristen der Hamas und anderer palästinensischer Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 bei einem Überfall auf den Süden Israels mehr als 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Im seither andauernden Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 54.000 Palästinenser in Gaza getötet. Die unabhängig kaum zu überprüfende Zahl fasst Kämpfer und Zivilisten zusammen.
Noch 58 Geiseln in Gaza
Die Angehörigen der noch immer in Gaza festgehaltenen israelischen Geiseln erinnern heute daran, dass sich die Verschleppten schon seit 600 Tagen in der Gewalt der Hamas befinden.
Nach israelischen Angaben sind noch mindestens 20 lebende Geiseln im Gazastreifen. Bei drei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch am Leben sind. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten in dem abgeriegelten Gebiet mit unzähligen unterirdischen Tunnelanlagen.