
Krieg im Nahen Osten ++ Israel verschärft Zivilschutzregeln ++
Nach dem US-Angriff auf den Iran hat Israel die Zivilschutz-Regeln für seine eigene Bevölkerung verschärft. Die pro-iranischen Huthi im Jemen drohen mit weiteren Angriffen auf US-Schiffe.
- Schärfere Zivilschutzregeln in Israel
- Huthi drohen mit Attacken auf US-Schiffe
Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Konsequenzen gedroht. "Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben", schrieb der Minister auf der Plattform X.
Die militant-islamistische Hamas hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als "unverhohlene Aggression" verurteilt. Die Angriffe stellten eine "gefährliche Eskalation" dar und bedrohten den Frieden und die internationale Sicherheit, hieß es in einer Mitteilung der palästinensischen Terrororganisation. Die USA folgten damit blind der Agenda Israels. Der Angriff werde den Willen des iranischen Volkes jedoch nicht brechen, mit dem man sich solidarisch erkläre, lautete es weiter in der Stellungnahme der Hamas. Die Hamas gilt als wichtiger Verbündeter des Irans.
Das US-Militär hat bei seinen Angriffen auf drei iranische Atomanlagen übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch von U-Booten aus gefeuert. Die U-Boote hätten rund 30 Marschflugkörper auf die Ziele in den Städten Isfahan und Natans abgefeuert, berichteten etwa die New York Times und der Sender CNN unter Berufung auf einen Vertreter der US-Regierung.
Bei den Geschossen soll es sich um TLAM-Raketen gehandelt haben, die zur Familie der "Tomahawk"-Marschflugkörper gehören. Die unterirdische Atomanlage Fordo sei hingegen mit Tarnkappenbombern vom Typ B-2 angegriffen worden. Sie hätten sechs der jeweils mehr als 13 Tonnen schweren Bunkerbrecherbomben vom Typ GBU-57 abgeworfen, hieß es in den Berichten weiter.
Israel sperrt erneut Luftraum
Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran hat Israel wegen einer möglichen weiteren Eskalation seinen Luftraum erneut gesperrt. Die israelische Luftfahrtbehörde teilte mit, angesichts der aktuellen Entwicklungen werde es keine An- und Abflüge geben. Passagiere würden gebeten, sich bei den Fluggesellschaften zu informieren. Die Landübergänge nach Ägypten und Jordanien sollten aber wie gewohnt geöffnet sein, hieß es weiter.
Nach US-Angriffen auf iranische Atomanlagen gibt es dort den Staatsmedien zufolge keine Anzeichen für eine radioaktive Verseuchung. Für die Anwohner der angegriffenen Standorte bestehe keine Gefahr, teilt die iranische Atomenergiebehörde mit.
Die saudi-arabische Atombehörde fand um das Königreich ebenfalls keine radioaktiven Spuren. Das gelte auch für andere arabische Golfstaaten, heißt es in einer Mitteilung auf der Plattform X.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich zutiefst beunruhigt über den US-Militäreinsatz gegen den Iran geäußert. Dies sei eine gefährliche Eskalation und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit. Er ruft zur Deeskalation auf und betont, es gebe keine militärische Lösung. Der einzige Weg sei die Diplomatie.
Israel verschärft Zivilschutzregeln
Israel hat nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran die Zivilschutz-Regeln für seine eigene Bevölkerung verschärft. Mit Billigung des Verteidigungsministers Israel Katz und nach einer Lageeinschätzung sei beschlossen worden, dass in allen Landesteilen nur noch essenzielle Aktivitäten erlaubt seien, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Die Öffentlichkeit müsse sich an Anweisungen des Heimatschutzes halten.
Huthi drohen mit Attacken auf US-Schiffe
Die pro-iranischen Huthi im Jemen haben den USA im Fall einer Beteiligung am Krieg zwischen dem Iran und Israel mit der Fortsetzung ihrer Angriffe auf US-Schiffe im Roten Meer gedroht. Die Miliz werde "ihre Schiffe und Kriegsschiffe im Roten Meer ins Visier nehmen, wenn sich die Vereinigten Staaten auf einen Angriff und eine Aggression gegen den Iran mit dem israelischen Feind einlassen", sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Saree in einer Video-Botschaft.
Die vom Iran finanzierten Huthi kontrollieren einen Großteil des Jemen, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Im November 2023, kurz nach Beginn des von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ausgelösten Gaza-Kriegs, hatten die Huthi damit begonnen, im Roten Meer und im Golf von Aden Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel anzugreifen, darunter auch US-Handelsschiffe. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf seit Anfang 2024 mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen.
Israel greift erneut Ziele im Iran an
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Süden des Iran Drohnenlagerstätten und eine Waffenanlage ins Visier genommen. Diese befänden sich in der Region Bandar Abbas, teilten die israelischen Streitkräfte am Abend mit. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim meldete, die Luftverteidigung sei im Süden des Landes aktiv. Laut iranischen Medienberichten griff Israel auch die Stadt Schiras an. Dort befinden sich Militärstützpunkte.
Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen
Bei einem israelischen Luftangriff in Irans Hauptstadt Teheran ist dem Libanon zufolge ein Mitglied der Hisbollah-Miliz getötet worden. US-Präsident Trump beruft offenbar Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein.