Blick in den Newsroom der Washington Post

Pulitzer-Preise vergeben Berichte über Trump-Attentat und Fentanyl ausgezeichnet

Stand: 06.05.2025 05:41 Uhr

Schon zum 109. Mal sind die renommierten Pulitzer-Preise für Journalismus vergeben worden. Arbeiten zum Attentat auf Trump und über die tödliche Droge Fentanyl wurden ausgezeichnet. Vier Preise gingen an die New York Times.

Weltweite Kriege und der US-Wahlkampf haben die diesjährige Verleihung der renommierten Pulitzer-Preise geprägt. Die Washington Post erhielt den Preis in der Kategorie für die "eindringliche und erhellende" Berichterstattung über den Schuss, der US-Präsident Donald Trump im vergangenen Sommer bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania verletzt hatte. 

Der mutmaßliche Schütze, der vom Secret Service getötet wurde, hatte Trump am 13. Juli 2024 nur knapp verfehlt. Der 78-Jährige wurde nur leicht am Ohr verletzt. Die Bilder des blutenden und die Faust kämpferisch in die Höhe reckenden Republikaners gingen damals um die Welt. Fotograf Doug Mills von der New York Times erhielt nun den Pulitzer-Preis in der Kategorie Nachrichtenfotografie für ein Bild, auf dem zu sehen ist, wie die Kugel bei der Wahlkampfkundgebung auf Trumps Kopf zufliegt. 

Die Nachrichtenagentur Reuters bekam den Preis in der Kategorie investigativer Journalismus für ihre "mutige Berichterstattung" über die lockere Regulierung der tödlichen Droge Fentanyl in den USA und im Ausland. Die wichtigste Journalismus-Auszeichnung der Welt für die beste Inlands-Berichterstattung geht an das Wall Street Journal und dessen Beiträge über den politischen Aufstieg des Unternehmers Elon Musk.

Vier Auszeichnungen für die New York Times

Vier Auszeichnungen gingen an die New York Times. Neben dem Fotografen Mills wurden Kolleginnen und Kollegen mit Pulitzer-Preisen für internationale Berichterstattung zum Sudan-Konflikt, für Lokalberichterstattung über schwarze Drogentote in Baltimore und für Erklärjournalismus zum militärischen Handeln der USA in Afghanistan geehrt.

Als beste Illustratorin wurde Ann Telnaes ausgezeichnet, die nach 17 Jahren ihre Arbeit bei der Washington Post niedergelegt hatte, weil die Zeitung einen Trump-kritischen Cartoon nicht veröffentlichen wollte.

Mit dem Preis in der Kategorie "Kommentar" wurde der palästinensische Dichter Mosab Abu Toha aus dem Gazastreifen ausgezeichnet. Die Jury lobte seine "tiefgründige Berichterstattung mit der Intimität von Memoiren". Die palästinensischen Fotografen der Nachrichtenagentur AFP waren Finalisten in der Kategorie Nachrichtenfotografie. Sie wurden dafür gelobt, dass sie "die beständige Menschlichkeit der Menschen in Gaza inmitten weit verbreiteter Zerstörung und Verluste" einfangen würden.

Auszeichnung der Columbia Universität

Die Preise in mehr als 20 Kategorien wurden zum 109. Mal von der New Yorker Columbia University verliehen. Die renommierte Hochschule war im vergangenen Jahr Schauplatz zahlreicher gewaltsamer propalästinensischer Proteste. Zuletzt sorgte die Freilassung eines palästinensischen Studenten für Schlagzeilen, der nach Protesten gegen den Gaza-Krieg in New York festgenommen worden war und abgeschoben werden sollte. Trump und seine Regierung beschuldigen die Aktivisten, die Terrororganisation Hamas zu unterstützen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 06. Mai 2025 um 08:08 Uhr.