
Thüringen "Giant Dome" auf dem neuen Altenburger Spielplatz überzeugt die Kinder
In Altenburg ist am Mittwoch ein besonderer Spielplatz eingeweiht worden. Im Zentrum steht der "Giant Dome", ein Spiele- und Kletterturm, der von Balancierwegen und Sportgeräten ergänzt wird.
Die Finger schnellen hoch wie in der Schule. "Ich, ich, ich möchte" rufen Kinder, die unbedingt den neuen Spielplatz eröffnen wollen. Dabei geht es noch gar nicht um Kletternetz und Balancierstange, sondern um eine Schere. Ruckzuck zertrennt die dann auch die symbolische Eröffnungs-Papiergirlande. Und schon stürmen hundert Spielbegeisterte das neue Spielgerät in Altenburg Nord.

Wie eine gewaltige Kuppel spannt sich das große Sonnensegel sechs Meter hoch über den Platz.
Wie eine gewaltige Kuppel spannt sich das große Sonnensegel sechs Meter hoch über den Platz, überdacht Kletternetze und verankert Seile und hält Rutschen. "Giant Dome", riesige Kugel, nennt sich das neue Spielareal. Die Kinder erinnert es an eine Schildkröte, ein Fußballstadion oder eine Kletterspinne. Aber die Hauptsache: Es überzeugt. Überall krabbeln Kinder durch die roten Netze, balancieren über bewegliche Membranen. Es ist laut und lustig.
Kosten: 300.000 Euro
Zwei Jahre wurde für die Kletterkuppel geplant und gebaut. 300.000 Euro hat der "Giant Dome" gekostet. 190.000 Euro kommen noch dazu, weil die umliegenden veralteten Spielgeräte mit saniert und erweitert wurden. Ein Teil des Geldes, ganz genau 174.000 Euro, stammt aus Fördergeldern des Leader-Programms, mit dem die EU und das Land Thüringen den ländlichen Raum unterstützen.
Für Altenburg ist der "Giant Dome" der dritte Spezialspielplatz, ein Highlight-Spielplatz wie die Stadtverwaltung ihn nennt. Insgesamt sollen fünf solcher Areale entstehen und sich wie ein Netz über die Altenburger Stadtteile verteilen.

Das Altenburger Wahrzeichen, die Roten Spitzen, stehen als Spielgerät auf einem anderen Spielplatz in der Stadt.
Altenburgs Oberbürgermeister André Neumann hatte die Idee dazu und formuliert seine Vision so: "Wir wollen einen Spielplatz-Tourismus in der Stadt erzeugen, also dass der in Südost sagt: Ich fahre mal mit den Kindern nach Nord. Und der in der Stadt sagt, ich fahre mal nach Südost, weil jeder Spielplatz anders ist."
Mountainbike-Parcours geplant
Deshalb sei auch hier die Idee mit der Kletterspinne gewachsen, so André Neumann. "Die gab es im Highlight-System bis jetzt noch nicht und da war die Vorgabe: etwas Großes zum Klettern. Und wir sehen, was draus geworden ist." An den nächsten Spielplatz-Highlights tüfteln die Altenburger auch schon: Bis zur Landesgartenschau sollen noch ein Mountainbike-Parcours am Festplatz und ein Wasserspielplatz am Großen Teich entstehen.
Der erste "Highlight-Spielplatz" - ein Kometenschweif - war vor vier Jahren im Stadtteil Südost errichtet worden. Für den zweiten hatte eine regionale Handwerkerfirma das Altenburger Wahrzeichen, die Roten Spitzen, zu Spielgeräten "geschrumpft". Die Fockendorfer Handwerker der "Holzwelten" bauten die beiden charakteristischen Türme wirklich im Miniatur-Format nach, orientierten sich an originalen Fensterformen und Mauerelementen.

Die Fockendorfer Handwerker der "Holzwelten" haben an den Spielplätzen mitgebaut.
Lokale Handwerker beteiligt
Auch bei der neu eröffneten Kletterspinne wirkten die Handwerker mit. Als Firmenchef Frank Heilemann vom Projekt erfuhr, war ihm sofort klar: "Da müssen wir mitmachen". Diesmal montierten die Handwerker "nur" die einzelnen Elemente, fügten Netze, Seile und Planen zusammen. Wie - das wussten sie genau, denn den Prototyp des "Giant Dome" hatten sie vor Jahren mitentwickeln dürfen.
Am Eröffnungstag des aktuellen "Giant Domes" wachsen in den Fockendorfer "Holzwelten" schon die nächsten spielerischen Objekte: ein hölzerner Traktor und eine Kletterburg, die beide nicht in der Region bleiben. Denn in Zeiten knapper Kommunalkassen etwas in und für die Region zu bauen, sei alles andere als spielend leicht, so Firmenchef Frank Heilemann. Spielbegeistert wie er ist, hat er die neue Altenburger Kletterspinne natürlich schon getestet.
MDR (caf)