Soldaten in Appellformation auf dem Hof der Petersberg-Festung in Erfurt

Thüringen Erfurter Bundeswehr-Bataillon hat neuen Kommandeur

Stand: 01.05.2025 16:59 Uhr

Großer Appell am Mittwoch in der ehemaligen Festung auf dem Petersberg in Erfurt: Beim Informationstechnik-Bataillon 383 der Bundeswehr wurde das Kommando vom bisherigen Chef Oberstleutnant Thomas Czada an seinen Nachfolger Oberstleutnant Marco Peressotti übergeben. Außerdem wurde die in der Erfurter Henne-Kaserne stationierte Einheit für ihre Auslandseinsätze geehrt.

Von Dirk Reinhardt

Das Informationstechnik-Bataillon 383 der Bundeswehr in Erfurt hat einen neuen Kommandeur. Bei einem feierlichen Appell auf dem Petersberg übernahm Oberstleutnant Marco Peressotti am Mittwoch das Kommando über die rund 750 Soldatinnen und Soldaten der Einheit von seinem Vorgänger Oberstleutnant Thomas Czada. Bei dem Appell in der ehemaligen Festung auf dem Erfurter Petersberg wurde dem Bataillon zudem ein Fahnenband zur Ehrung für seine bislang 28 Auslandseinsätze verliehen.

Neuer Kommandeur für Erfurter Bundeswehr-Bataillon

Einsatzbereitschaft des Verbandes gewürdigt

Der 41-jährige neue Kommandeur Peressotti war zuletzt am Ausbildungszentrum des Kommandos Cyber- und Informationsraum (CIR) tätig. Er hat in seiner 2003 begonnenen Laufbahn bei der Bundeswehr unter anderem mehrere Auslandseinsätze absolviert, darunter in Afghanistan. Sein Vorgänger Thomas Czada hatte die Einheit seit drei Jahren geführt. Er wechselt nun an die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.

In seiner Abschiedsrede hob Czada die Einsatzbereitschaft des Verbandes in den vergangenen Jahren hervor. Die habe er bei zahlreichen Auslandseinsätzen und Übungen im Inland bewiesen. Czada verwies auch auf eine intensiv gepflegte Patenschaft des Bataillons mit der Stadt Kranichfeld.

Gruhner: Einsätze bringen Herausforderungen für Soldaten mit sich

Der Chef der Thüringer Staatskanzlei, Stefan Gruhner (CDU) sagte in seiner Rede, das Informationstechnik (IT)-Bataillon 383 sei an allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr in den vergangenen Jahrzehnten beteiligt gewesen und sich dabei als professionell und verlässlich erwiesen. Jeder Einsatz bedeute für die beteiligten Soldaten und Soldatinnen Trennung von ihren Familien und sei verbunden mit Verantwortung, Mut und Anstrengung. Dies solle mit dem von der Bundeswehr verliehenen "Fahnenband Einsatz" gewürdigt werden.

Fahnenband mit Auslandseinsätzen des IT-Bataillons 383

Auf dem Fahnenband sind die Auslandseinsätze des Bataillons aufgeführt. Anmerkung: Die Ausbildungsmission für ukrainische Soldaten (EUMAM) findet nur in Deutschland statt. Sie ist aber ein vom Bundestag mandatierter Einsatz.

Bereits im Jahr 2022 hatte der damalige Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) dem Bataillon das Fahnenband des Freistaates Thüringen als Zeichen der Verbundenheit zwischen Gesellschaft und Bundeswehr verliehen.

General Frank Schlösser heftet ein Fahnenband an die Truppenfahne des IT-Bataillons 383

Generalmajor Frank Schlösser heftete das Fahnenband für die Auslandseinsätze an die Truppenfahne des Bataillons.

General: Informationstechnik ist Herzstück

Generalmajor Frank Schlösser vom Kommando CIR sagte, die Informationstechnik sei das Herzstück eines jeden Einsatzes der Bundeswehr. Kein Kommandeur könne ohne funktionierende Kommunikationswege agieren. Das IT-Bataillon 383 habe sich erfolgreich unter anderem an Evakuierungseinsätzen der Bundeswehr, bei denen deutsche Staatsbürger aus Krisengebieten im Ausland geholt wurden, beteiligt. Auch für die Ausbildung ukrainischer Soldaten habe die Einheit wichtige Unterstützungsleistungen erbracht.

Satellitenschüssel der Bundeswehr

Hauptaufgabe der Einheit ist das Sicherstellen der Kommunikation im Einsatz

Vierte Teilstreitkraft

Die Informationstechnik-Einheiten der Bundeswehr stellen im Einsatz die Kommunikation innerhalb der Truppe sowie nach außen sicher. Dafür stellen sie Telefonnetze, Internet und Verbindungen über Satellit sicher. Die IT-Bataillone wie das in Erfurt gehören zum Kommando Cyber-Informationsraum (CIR). Diesem sind Fernmelde- und Informationstechnik-Einheiten unterstellt, aber auch Einheiten der elektronischen Kampfführung sowie Einheiten für Cyber-Operationen und -Aufklärung. Der Cyber-Informationsraum ist seit vergangenem Jahr neben Heer, Marine und Luftwaffe eine eigenständige Teilstreitkraft der Bundeswehr. Die Bundeswehr sieht den digitalen Cyberraum neben Land, Luft und Wasser als vierte Dimension, in dem Konflikte zwischen Staaten ausgetragen werden können. Dem Kommando CIR unterstehen rund 15.000 Soldaten und Soldatinnen.

MDR (dr)