
Thüringen Betrugsverfahren gegen frühere Talisa-Chefin eingestellt
Das Verfahren gegen die Ex-Vorsitzende und Geschäftsführerin der Thüringer Arbeitsloseninitiative Talisa ist eingestellt worden. Ihr wurde Fördermittelbetrug in Höhe von rund 130.000 Euro vorgeworfen.
Das Verfahren gegen die ehemalige Vorsitzende und Geschäftsführerin der Thüringer Arbeitsloseninitiative Talisa ist eingestellt worden. Das teilte das Amtsgericht Erfurt am Montag mit. Angeklagt war Ingrid Schindler, ihr war Fördermittelbetrug in Höhe von rund 130.000 Euro vorgeworfen worden.
Dem Gericht zufolge einigten sich alle Seiten auf die Einstellung des Verfahrens. Die Angeklagte muss nun 7.500 Euro an gemeinnützige Einrichtungen zahlen und 300 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Sollte Schindler die Auflagen innerhalb eines halben Jahres erfüllen, werde das Verfahren endgültig eingestellt.

Der Prozess gegen Ingrid Schindle hatte Anfang Mai begonnen.
Landesverwaltungsamt prüft 108 Förderungen
Die Arbeitsloseninitiative Talisa hat in den vergangenen Jahren für eine Vielzahl von Sozialprojekten Fördermittel vom Land erhalten. Nach Recherchen von MDR THÜRINGEN gab es dabei zum Teil Unregelmäßigkeiten. Das Landesverwaltungsamt prüfte daraufhin 108 Förderungen, von denen 49 fehlerhaft gewesen seien.
Das Land fordert deshalb 1,4 Millionen Euro vom Verein zurück. Seit Juni 2023 ist Talisa in der Insolvenz. Inwieweit die ehemalige Geschäftsführerin und Vorsitzende Ingrid Schindler für die Vereinsschulden haftbar gemacht werden kann, war nicht Teil des bisherigen Gerichtsverfahrens.
MDR (ar/jn)