
Schleswig-Holstein Hunde-Eis: Wie gesund ist der Trend für den Vierbeiner?
An heißen Tagen können Hundebesitzer eine Erfrischung für ihre Tiere direkt an der Eisdiele abholen - denn spezielles Eis wird immer beliebter. Aber sollten Hunde das wirklich fressen? Eine Tierärztin gibt Tipps.
In Elsdorf-Westermühlen bei Rendsburg stellt Karen Orlowski hundegerechtes Eis selbst her. Ihre Kreation besteht aus Leberwurst, laktosefreier Milch, Traubenzucker und einem Bindemittel. "Früher haben Kunden oft einfach eine Kugel Vanilleeis für den Hund mitgenommen. Das wollten wir verbessern", erklärt sie.
Denn Bestandteile wie Fett, Zucker oder Süßungsmittel in regulärem Eis können für Hunde unverträglich sein. Mittlerweile verkauft sich das Hundeeis in ihrer Eisdiele fast besser als einige klassische Sorten.

In Elsdorf-Westermühlen bei Rendsburg fertigt Karen Orlowski das Hundeeis.
Eis mit Fisch, Fleisch und Gemüse
Auch in anderen Teilen des Landes wächst das Angebot. Auf Sylt im Café iismeer sind Rind-Karotte oder Lachseis für Hunde gefragt. Es gibt sogar ein veganes Angebot an Hundeeis. Auch die Eisbar in Wyk auf Föhr bietet neuerdings hundegerechte Sorten an. Alles nach Angaben der Betreiber laktosefrei, glutenfrei, ohne Zucker, Sahne oder Schokolade. Das Eis werde entweder in separaten Maschinen oder nach gründlicher Reinigung der regulären Geräte produziert. Eine Portion kostet zwischen einem und fünf Euro, abhängig von Größe und Anbieter.
Tierärztin: Hundeeis in Maßen unbedenklich
Tierärzte und Tierschutzbund haben grundsätzlich keine Bedenken gegen Hundeeis, sofern die Zutaten verträglich und natürlich sind. "Die Kälte könnte bei empfindlichen Hunden eine Einschränkung sein", sagt Tierärztin Katrin Judith aus Eutin. Als gelegentliche Erfrischung sei es jedoch unbedenklich. Wichtig sei, nicht zu viel auf einmal zu geben, da Hunde unterschiedlich auf Kälte und neue Zutaten reagierten. Unsichere Besitzer sollten tierärztlichen Rat einholen, so die Expertin.
Wie erkennen Betriebe, was Hunden schmeckt?
Betriebe, die Hundeeis anbieten, erkennen die Vorlieben der Hunde durch deren Reaktionen. "Man probiert sich ran", sagt Karen Orlowski. "Die Hunde geben kein direktes Feedback - sie fressen es einfach." Experimente mit Zutaten wie Leinöl zeigten jedoch, dass nicht jede Mischung geeignet ist: Manche frieren zu hart, andere schmecken offenbar weniger gut.
Mehr als nur ein Gag
Das Konzept Hundeeis, das zunächst ungewöhnlich erscheinen mag, birgt wirtschaftliches Potenzial. Es zieht eine klar definierte Zielgruppe an und erweitert das Angebot in der Sommersaison. Besonders in Urlaubsregionen wie Sylt oder Föhr scheint sich das Geschäft zu lohnen: Manche Eisdielen haben nach eigenen Angaben sogar tägliche Stammkunden. Mit den steigenden Temperaturen wächst demnach das Interesse an tierfreundlicher Abkühlung sowohl bei Cafés und Eisdielen als auch bei den Vierbeinern und ihren Haltern.

Mit dem Eis für Hunde ziehen Eisdielen in der Sommersaison noch mehr Kunden an.
So lässt sich Hundeeis selbst herstellen
Wer stattdessen lieber selbst einen erfrischenden Snack für den Hund herstellen möchte: Naturjoghurt mit gut verträglichen Obstsorten wie Bananen, Äpfel oder Beeren vermengen, auf eine sogenannte "Schleckmatte" streichen und einfrieren. Alternativ einfach einige Stücke kernlose Wassermelone einfrieren - das ist nach Meinung von Experten besonders magenfreundlich.

Kühlender Snack für den Vierbeiner: Joghurt mit etwas Obst auf einer gefrorenen Schleckplatte.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Schleswig-Holstein Magazin | 06.06.2025 | 19:30 Uhr