
Schleswig-Holstein Fliegerbombe in Kiel-Gaarden: Bombenentschärfung geglückt
Im Kieler Stadtteil Gaarden ist eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Nachmittag entschärft worden. Weil sich die Evakuierung des Wohngebietes verzögerte, konnte der Kampfmittelräumdienst erst mit über zwei Stunden Verspätung mit der Arbeit beginnen.
Eigentlich hätte die Evakuierung von 12.000 Anwohnenden schon um 11 Uhr beendet sein müssen, aber das hatte sich um über zwei Stunden verzögert. Damit hatte die Polizei bereits im Vorfeld gerechnet. In dem Stadtteil wohnen sehr viele Menschen, die nur wenig oder gar kein Deutsch sprächen und der ein oder andere habe den Aufruf zur Evakuierung deshalb vielleicht auch gar nicht mitbekommen, sagte Polizeisprecher Matthias Arends. Die Polizei fuhr mit Streifenwagen durch die betroffenen Straßen, die Feuerwehr hatte auch eine Drohne im Einsatz.

Mehr als 200 Einsatzkräfte waren bei der Evakuierung dabei.
Entschärfung in einer Dreiviertelstunde beendet
Kurz nach 13 Uhr konnten die Experten vom Kampfmittelräumdienst starten. Sie mussten eine amerikanische Fliegerbombe entschärfen, der Blindgänger lag in der Nähe einer Schule in sechs Metern Tiefe in der Kieler Stoschstraße. Die 250-Kilo-Bombe war am Donnerstag im Vorfeld von Baumaßnahmen und nach vorheriger Auswertung von Luftbildern in der Nähe der Grundschule gefunden worden. Nach der Evakuierung haben die Einsatzkräfte den Blindgänger aufgebockt. Der Zünder konnte gegen 13.45 Uhr entfernt werden. Die Entschärfung lief nach Angaben der Polizei unkompliziert.
Seit 11 Uhr waren die Straßen rund um die Fundstelle gesperrt, darunter auch die Hauptverkehrsadern Ostring und Preetzer Straße. Bei vielen Buslinien der Kieler Verkehrsgesellschaft gab es deshalb Umleitungen. Für Betroffene wurde in der Ellerbeker Schule eine Notunterkunft eingerichtet. Rund 100 Menschen warteten in der Sporthalle auf das Ende der Entschärfung, darunter Senioren, Rollstuhlfahrer und Familien mit kleinen Kindern.
Größte Evakuierung seit zehn Jahren
Mit 12.000 Betroffenen war dies die größte Evakuierung in der Landeshauptstadt seit Dokumentation. Seit etwa zehn Jahren führt die Stadt Buch über solche Evakuierungsmaßnahmen. Die bisher größte Evakuierung fand im April dieses Jahres statt. Damals mussten im Vorwege mehr als 11.500 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen.
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NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 09.06.2025 | 08:00 Uhr