
Schleswig-Holstein Flensburg feiert Pflichtsieg gegen Stuttgart - Horgen bleibt bis 2026
Die SG Flensburg-Handewitt hat im Kampf um die internationalen Plätze in der Handball-Bundesliga einen Pflichtsieg gefeiert. Gegen den abstiegsgefährdeten TVB Stuttgart gewannen die Schleswig-Holsteiner am Samstagabend mit 32:27 (18:14).
Damit zog der amtierende European-League-Sieger in der Tabelle wieder an seinem Landesrivalen THW Kiel vorbei - allerdings nur aufgrund der besseren Tordifferenz. Realistische Titelchancen haben die beiden Nordclubs in Anbetracht von sechs Zählern Rückstand auf das punktgleiche Spitzen-Duo Füchse Berlin/MT Melsungen aber nicht mehr.
Warum es für die SG in diesem Jahr aller Voraussicht nach nichts mit der Meisterschaft wird, zeigte sich wie schon in vielen Spielen zuvor auch im Duell mit Stuttgart. Flensburg trat zu unkonstant und unkonzentriert auf. Die Zuschauer in der "Hölle Nord" sahen eine wechselhafte Vorstellung ihrer Schützlinge, der gegen einen stärkeren Gegner vielleicht nicht zu einem Sieg gereicht hätte.
"Wir haben uns an den Plan gehalten und ungefährdet gewonnen. Alles in allem sind das die Aufgaben, die man seriös erledigen muss. Und das war es heute schon", sagte Kreisläufer Johannes Golla im NDR Interview.
Jubel vor dem Anwurf: Horgen verlängert Vertrag
Der erste Jubel in der Campushalle brandete bereits auf, als die Partie noch gar nicht begonnen hatte. Kurz vor dem Anwurf wurde auf der Anzeigetafel die Vertragsverlängerung von Aksel Horgen verkündet. Der Rechtsaußen, der 2023 von Bjerringbro-Silkeborg Håndbold zur SG gewechselt war, unterzeichnete ein bis 2026 datiertes Arbeitspapier. Der ursprüngliche Kontrakt des Rechtsaußen wäre am Saisonende ausgelaufen. Die Zeichen bei Horgen hatten bereits auf Abschied gestanden.
"Aksel hat sich in den vergangenen Monaten sehr gut entwickelt und sich im Training und den Spielen immer wieder empfohlen. Zuletzt hat er beim Spiel gegen Leipzig gezeigt, dass er in einer entscheidenden Situation Verantwortung übernehmen kann", erklärte Flensburgs Geschäftsführer Holger Glandorf. Coach Aleš Pajović habe sich zudem für eine Vertragsverlängerung starkgemacht, ergänzte der frühere Nationalspieler.
Jakobsen mit neun Toren in Hälfte eins
Gegen Stuttgart stand dann auf der Platte aber zunächst nicht Horgen, sondern Linksaußen Emil Jakobsen im Mittelpunkt. Mit drei Treffern hatte der Däne großen Anteil an der raschen 4:2-Führung der Norddeutschen. Das Pajović-Team war also sofort im Flow. Aber Stuttgart hielt dagegen, ließ sich nicht frühzeitig abschütteln und profitierte davon, dass Flensburg einige Chancen ausließ. Und in der Deckung hatte die SG immer wieder Probleme, wenn der TVB über den Kreis kam.
SG Flensburg-Handewitt - TVB Stuttgart 32:27 (18:14)
Tore SG Flensburg-Handewitt: E. M. Jakobsen 14/5, L. K. Möller 6, Jörgensen 4, Kirkelökke 4, Gottfridsson 1, J. Hansen 1, Larsen 1, Rithaphorn 1
TVB Stuttgart: M. Häfner 6, K. Häfner 5, Schöttle 5, Serrano Villalobos 4, Matzken 2, Pribetic 2, Laube 1, Toskas 1, Zieker 1
Zuschauer: 6.300
Pajović war nicht glücklich mit der Vorstellung seiner Mannschaft. Beim Stand von 11:10 nahm der Coach eine Auszeit (20.). Im Anschluss agierten die Hausherren konzentrierter und zielstrebiger. Bis zur Pause konnten sie den Vorsprung auf vier Treffer ausbauen. Maßgeblich daran beteiligt war Jakobsen mit neun Toren.
SG zieht nach der Pause entscheidend davon
Nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste den Rückstand zunächst noch einmal auf zwei Treffer verkürzen. Dann aber erhöhte die SG die Schlagzahl und zog auf 25:19 davon (43.). Damit war zwar nicht der Stuttgarter Widerstand gebrochen. Aber um der Begegnung nun noch eine Wende geben zu können, hätte es mehr individueller Klasse im Angriff bedurft.
Dort konnte der TVB aus dem Positionsangriff heraus zu selten Druck entwickeln. So geriet der Flensburger Erfolg nicht mehr in Gefahr.
Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 26.04.2025 | 23:03 Uhr