
Schleswig-Holstein Eintracht Norderstedt: DFB-Pokal-Vorfreude und Stadion-Sorge
Am Sonntag wird der Gegner für die erste Runde im DFB-Pokal ausgelost. Neben Vorfreude herrscht im Verein aber auch Sorge: Weil das Stadion marode ist, muss die Eintracht wohl für viel Geld ein anderes Stadion anmieten.
Fans, Spieler und Verantwortliche von Eintracht Norderstedt (Kreis Segeberg) schauen voller Vorfreude auf Sonntag. Dann wird der Gegner für die erste Runde im DFB-Pokal ausgelost, für den sich die Eintracht durch einen Sieg im Elfmeterschießen im Hamburger Landespokalfinale qualifiziert hat. Die Auslosung wird live im Vereinsheim übertragen, Fans bekommen vom Verein ein Getränk oder einen Snack wie Pommes oder Wurst spendiert, so Geschäftsführer Finn Spitzer.
Edmund-Plambeck-Stadion zu marode für Heimspiel?
Als klassentieferer Verein wird die Eintracht im DFB-Pokal Heimspielrecht haben. Und genau das sorgt bei den Vereinsverantwortlichen neben aller Vorfreude auch für Sorge. "Auf der Gegengerade sind teilweise Stufen lose, es gibt weitere Probleme im Stadion im Zusammenhang mit dem Sicherheitskonzept. Deshalb können seit Längerem nur 2.000 statt 5.000 Leute ins Stadion", so Spitzer. Womöglich könnten auch die geforderten Fernsehkameras nicht installiert werden. "So können wir nicht in unserem Stadion spielen und müssen wahrscheinlich ein teures anderes Stadion für den DFB-Pokal mieten."
Bei unattraktivem Gegner droht Minus
Als Alternativen zieht der Geschäftsführer die Hamburger Stadien vom HSV und St. Pauli in Betracht, auch die Heimspielstätte von Holstein Kiel könnte eine Lösung sein. "Es hängt dann natürlich sehr vom Gegner ab, wie viele Leute zu dem Spiel kommen werden. Wenn der Gegner nicht attraktiv genug ist, würden wir so Minus machen, weil wir die Stadionmiete gar nicht durch die Tickets refinanzieren könnten", erklärt Spitzer. Für das Erreichen des DFB-Pokals bekommt der Verein eine feste Prämie von 210.000 Euro.
Sanierungsmittel schon längst zugesagt
Das marode Stadion ist seit Jahren Thema im Verein und bei der Stadt. Die ist als Eigentümer der Sportanlage zuständig. Laut Finn Spitzer hat die Stadt schon vor rund anderthalb Jahren Mittel in Höhe von 200.000 Euro zugesagt für die Sanierung von Gegengerade und Co. Passiert sei seitdem nichts. Auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein erklärt Nina Wrage, Sprecherin der Stadt, dass "im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen [der Sanierungsarbeiten] weitere unvorhersehbare Mängel, unter anderem im Bereich der Spielfeldentwässerung, aufgedeckt wurden." Die Stadt sei sich jedoch der wirtschaftlichen Bedeutung des DFB-Pokalspiels "sehr bewusst" und es werde "mit größtmöglichem Engagement" an einer Lösung gearbeitet.
Geschäftsführer wünscht sich Gegner aus der Region
Ob diese Lösung noch vor der ersten Runde des DFB-Pokals Mitte August gefunden und umgesetzt wird, ist unklar. Zumal in der Stadt Norderstedt seit Wochen eine Haushaltssperre gilt. Finn Spitzer und der Verein hoffen nach eigener Aussage weiter auf eine schnelle Lösung - und natürlich auf einen attraktiven Gegner. "Besonders charmant fände ich einen Gegner aus der Region, also den HSV, St. Pauli oder Holstein Kiel", so Spitzer.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 13.06.2025 | 16:30 Uhr