Lebensretter Lucas Häbecke bekommt von Reiner Haseloff eine Ehrenmedaille überreicht.

Sachsen-Anhalt Auszeichnung: Jugendlicher rettet Kind vor Ertrinken

Stand: 25.04.2025 16:46 Uhr

Helden sehen selten aus wie in Hollywoodstreifen. Manchmal sind sie auch erst 14 Jahre alt und wohnen im Harz, wie Lucas Häbecke. Weil er einen achtjährigen Jungen aus dem vereisten Dorfteich in Dingelstedt gezogen und ihn damit möglicherweise vor dem Ertrinken gerettet hat, ist er nun als Lebensretter ausgezeichnet worden – und das sogar doppelt.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Weil er ein Kind vor dem Ertrinken bewahrt hat, ist ein Jugendlicher vom Landkreis Harz ausgezeichnet worden. Der 14-jährige Lucas Häbecke sei ein Held, sagte Landrat Thomas Balcerowski (CDU) MDR SACHSEN-ANHALT schon im März.

Das sei in der heutigen Zeit sehr selten, dass junge Menschen hinschauen und helfen. Zu Beginn einer Kreistagssitzung waren deshalb alle Mitglieder aufgestanden und hatten dem Lebensretter applaudiert. Ende April bekam Häbecke dann auch von Ministerpräsident Reiner Haseloff die Rettungsmedaille des Landes Sachsen-Anhalt überreicht.

Lebensretter Lucas Häbecke bekommt von Reiner Haseloff eine Ehrenmedaille überreicht.

Lucas Häbecke (links) bei der Auszeichnung durch Ministerpräsident Reiner Haseloff

"Nicht lange nachgedacht"

Der Jugendliche hatte im vergangenen Februar in Dingelstedt bemerkt, wie ein Achtjähriger auf dem zugefrorenen Dorfteich einbrach. Beim Versuch, ihn herauszuziehen, sei er selbst ins Wasser gestürzt. Nach ein paar Minuten habe er es geschafft, den Jungen und sich selbst zu retten. Der 14-jährige Lucas sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Ich habe nicht darüber nachgedacht, sondern einfach gemacht."

Ich habe nicht darüber nachgedacht, sondern einfach gemacht. Lucas Häbecke |
Ein älterer Mann übergibt einem Jugendlichen einen Blumenstrauß. Daneben steht eine blonde Frau

Landrat Thomas Balcerwoski (r.) hat Lucas Häbecke (Mitte) geehrt.

Mutter Heidi Häbecke sagte, sie seien stolz auf ihren Sohn, hätten sich aber hinterher auch Gedanken gemacht. So habe man sich schon überlegt, was hätte noch passieren können. Er hätte ja auch unter das Eis rutschen können. "Respekt, dass er das ohne zu überlegen gemacht hat, das andere Kind hätte jetzt auch tot sein können", so Häbecke.

MDR (Michel Holzberger, Oliver Leiste) | Zuerst veröffentlicht am 27. März 2025