
Sachsen Überraschungs-Empfang für Chemnitzer Top-Turnerinnen
Eigentlich wollte sie am Dienstag einfach nur zum Training: Die frisch gebackene Turn-Europameisterin Karina Schönmaier aus Chemnitz. Doch daraus wurde nichts. Ihr Verein, der TuS 1861 Chemnitz-Altendorf, hatte hinter ihrem Rücken einen großen Empfang organisiert - für sie und Vize-Europameisterin Lea Marie Quaas.
Als Karina Schönmaier am Dienstagvormittag nichtsahnend ihre Trainingshalle im Sportforum Chemnitz betritt, steht der 19-Jährigen die Überraschung ins Gesicht geschrieben: "Mir wurde nur gesagt, nimm deine Medaillen mit. Das habe ich auch gemacht. Und dass es dann eine so große Ehrung für mich gibt, hätte ich nicht gedacht. Also ich war schon sehr überrascht."
Sie sei sehr dankbar für den tollen Empfang. Ohne ihre Trainer und die Familie, die sie sehr unterstützten, hätte sie das alles nicht geschafft. "Deswegen würde ich sagen, dass wir die Medaille definitiv zusammen gewonnen haben."
Großes Plus Gelassenheit
Für diese Worte gibt es Applaus von Vereinsmitgliedern, dem Trainerteam und ihren Teamkolleginnen. Der Stolz beim TuS Altendorf ist riesig. Karina Schönmaier hat bei der Turn-EM in Leipzig gleich zwei Goldmedaillen gewonnen. Die erste im Mixed-Wettbewerb. Und auch im Sprung turnte sich die junge Frau ganz nach oben aufs Podest, zur zweiten Goldmedaille.
Nicht nur ihr großes Talent, sondern auch ihre Gelassenheit ist ein wichtiger Faktor, glaubt ihre Trainerin Tatjana Bachmayer: "Ich glaube, ihr Geheimnis ist, dass sie da mit einer absoluten Lockerheit rein geht und nicht denkt, ich muss da jetzt mit einer Medaille zurückkommen. Wir haben immer wieder gesagt, konzentrier dich auf den Wettkampf, auf den Prozess und nicht auf das Resultat und genieß einfach die Stimmung, weil die war sensationell. Ich glaub, das war ausschlaggebend."
Ich glaube, ihr Geheimnis ist, dass sie da mit einer absoluten Lockerheit rein geht und nicht denkt, ich muss da jetzt mit einer Medaille zurückkommen. Tatjana Bachmayer | Trainerin
Nächster Höhepunkt: WM in Asien
Doch damit nicht genug: Zusammen mit ihrer Teamkollegin Lea Marie Quaas holt Karina auch noch Silber im Teamwettbewerb. Nach der EM gönnten sich beide ein paar Tage Urlaub – jetzt läuft die Vorbereitung auf die nächsten große Ziele: Die Deutsche Meisterschaft Ende Juli in Dresden - und im Herbst die Weltmeisterschaft.
"Jetzt wird weiter hart gearbeitet, und der nächste Fokus ist dann die WM in Jakarta in Indonesien. Und da freue ich mich auch sehr drauf, weil das ist diesmal weit weg. Und ich hatte noch nie ein Wettkampf, der so weit weg ist", sagt die Europameisterin. Und so geht der Blick der beiden EM-Heldinnen schon wieder nach vorn – auf das nächste große Ziel.
MDR (dm/mwa)