
Sachsen So viele Einbürgerungen in Sachsen wie seit 25 Jahren nicht mehr
In Sachsen hat sich die Zahl der Einbürgerungen innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. Laut Angaben der Landkreise und kreisfreien Städte mache die sogenannte "Turbo-Einbürgerung" dabei nur einen sehr kleinen Teil aus.
In Sachsen sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen eingebürgert worden als zuvor. Wie das Innenministerium mitteilte, erhielten rund 4.400 Einwanderer die deutsche Staatsangehörigkeit. Das waren 1.800 mehr als im Jahr zuvor, was einen Zuwachs von 41 Prozent bedeutet. Für Sachsen ist es der höchste Wert seit 25 Jahren.

Bundesweit stieg die Zahl der Einbürgerungen wegen einer Gesetzesreform im vergangenen Jahr auf einen Rekordstand. Für Sachsen ist es der höchste Wert seit 25 Jahren. (Symbolbild)
Verändertes Einbürgerungsrecht
Nach Angaben der Landkreise und kreisfreien Städten erfolgte eine sogenannte Turbo-Einbürgerung nach verkürzter Aufenthaltsdauer nur in Einzelfällen. Seit einer Reform im vergangenen Sommer können Menschen schon nach fünf statt wie bisher acht Jahren, bei "besonderen Integrationsleistungen" sogar nach drei Jahren Aufenthalt, Deutsche werden. Dabei handelt es sich etwa um besonders gute Leistungen in Schule oder Beruf. Die neue Bundesregierung will diese Möglichkeit wieder abschaffen.
Kinder ausländischer Eltern bekommen künftig mit der Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft, wenn ein Elternteil seit fünf Jahren rechtmäßig in Deutschland wohnt. Zudem können Menschen, die Deutsche werden, ihre bisherige Staatsbürgerschaft behalten. Dies galt bisher nur in Ausnahmefällen.
MDR (kav), dpa