Die Waldmoore von Großdittmannsdorf und der Kiessandtagebau von Ottendorf-Okrilla

Sachsen NABU erfolgreich: Kiesgrube Laußnitz darf vorerst nicht mit Bauschutt verfüllt werden

Stand: 25.04.2025 16:41 Uhr

In direkter Nähe von Moorgebieten zwischen Radeburg und Ottendorf-Okrilla wird im großen Stil Kies abgebaut. Und das soll nach dem Willen eines Unternehmen weitergehen. Der NABU hat einen Teilerfolg dagegen erzielt.

Von MDR SACHSEN

Das Verwaltungsgericht Dresden hat das Verfüllen der Kiesgrube Laußnitz-Nordost mit Materialien wie Ziegel, Fliesen, Keramik und Bauschutt vorläufig untersagt. Wie das Gericht mitteilte, ist zu befürchten, dass Schadstoffe ins Grundwasser gelangen könnten. Besonders das Moorwaldgebiet Großdittmannsdorf nebenan könnte Schaden nehmen. Der Naturschutzbund Sachsen (NABU) war mit einem Eilantrag gegen die Erlaubnis des Oberbergamtes zur Verfüllung der Kiesgrube vorgegangen. Ein Bergbauunternehmen will die alte Kippe rekultivieren und beruft sich darauf, dass die Deponiekapazitäten im Raum Dresden gering seien.

Die Waldmoore von Großdittmannsdorf und der Kiessandtagebau von Ottendorf-Okrilla

Das Gebiet um den bestehenden Kiesabbau beheimatet mehrere Schutzgebiete. Naturschützer lehnen den weiteren geplanten Kiesabbau deshalb ab.

Gericht: Umweltschutz geht vor wirtschaftliches Interesse

Das Interesse des Bergbauunternehmens ist nach Ansicht des Gerichts aber vor allem wirtschaftlicher Art und muss in dem Fall hinter den Schutz der Umwelt zurücktreten. Eine genaue Prüfung, ob die Kippe Laußnitz-Nordost nur mit Kies verfüllt werden dürfe oder auch mit tagebaufremden Materialien, müsse nun im Hauptverfahren geklärt werden. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht eingelegt werden.

Kiesabbauflächen und Naturschutzgebiete

Ein Bergbauunternehmen will den Kiessabbau in dem Gebiet in großem Stil fortsetzen. Dazu soll der alte Tagebau Laußnitz 1 mit tagebaufremdem Material wie Bauschutt verfüllt werden. In einem Teilbereich, der Nordost-Kippe, wurde das nun vorläufig untersagt.

Das Bergbauunternehmen Kieswerk Ottendorf-Okrilla in Laußnitz (KBO) will im angrenzenden Gebiet auch einen neuen Kiestagebau einrichten. Für die neue Abbaugrube in Würschnitz-West läuft das Genehmigungsverfahren beim Oberbergamt. Gegen das Vorhaben gibt es seit Jahren Proteste von Naturschützern und Anwohnern.

MDR (kbe)