
Saarland Wenn der Abfluss im Haushalt verstopft ist
Eine sehr unschöne Sache, aber leider gerade in älteren Häusern und Wohnungen keine Seltenheit: verstopfte Abflüsse. Wenn das Wasser in Küche, Waschbecken oder Toilette nicht mehr oder nur ganz langsam abläuft, kann das verschiedene Ursachen haben. Wie man das vermeiden und was man im Fall der Fälle tun kann - unser "Gut zu wissen der Woche."
Sabine Neu
Wenn das Wasser in der Spüle, dem Waschbecken oder der Toilette nicht mehr richtig abfließt, ist eine Rohrleitungsverengung und eine Rohrverstopfung dafür verantwortlich. Die Rohrleitungsverengung baut sich über Jahre auf, zum Beispiel durch Verkalkung. Die Rohrverstopfung kann innerhalb von ganz kurzer Zeit entstehen, wenn beispielsweise etwas in der Toilette entsorgt wurde, das da nicht hingehört.
Die zunehmende Rohrverengung kann man am immer schlechteren Abfließen des Wassers aus Spüle, Dusche oder Toilette erkennen. Das Wasser gurgelt vernehmlich, wenn es dann langsam abfließt. Wenn dann auch noch eine Verstopfung hinzu kommt, dann fließt nichts mehr ab.
Häufigste Ursachen
Die häufigsten Ursachen einer verstopften Toilette sind Dame-Hygieneartikel wie Binden, Tampons und sehr oft auch Feuchttücher. Diese lösen sich nämlich nicht auf. Auch wenn auf der Packung steht, dass man sie über die Toiletten entsorgen kann, sollte man dies nicht tun. In Waschbecken sind meist Haare die Übeltäter, bei der Spüle Fett und Essensreste.
Wer muss die Verstopfung beseitigen - Mieter oder Vermieter?
Die Pflege der Abwasserrohre ist grundsätzlich eine Vermieter-Angelegenheit. Im Prinzip müssten Hauseigentümer also alle paar Jahre eine Kamera in die Abflussrohre einbringen, um deren Durchlässigkeit zu überprüfen.
Der Mieter einer Wohnung ist seinerseits verpflichtet, die Wohnung vertragsgemäß zu nutzen. Dazu gehört auch, dass er alles tut, um durch eigenes Handeln einen Rückstau durch Verstopfung von Abflussrohren zu vermeiden.
Erste Hilfe beim verstopften Abfluss
Es gibt eine Unzahl von Tipps, was man selbst bei verstopften Abflüssen tun kann.
Oftmals werden Haushaltsmittel empfohlen: Von Backpulver, über Soda, Zitronenessig bis hin zu Cola kursieren fast unendlich viele Tipps im Internet. Die meisten schaden nicht unbedingt, aber vor allem helfen sie auch nicht.
Der Klassiker dürfte in vielen Haushalten ein chemischer Abflussreiniger wie Abflussfrei sein. Doch Experten warnen vor solchen chemischen Mitteln, besonders vor Granulat, da dies verklumpen und so die Verstopfung noch schlimmer machen kann.
Mechanische Hilfsmittel
Ein Pömpel - auch Pümpel genannt - ist eine Gummisaugglocke an einem Stiel. Richtig auf den Abfluss gesetzt, so dass dieser luftdicht verschlossen ist, lassen sie damit durchaus kleinere Verstopfungen lösen.
Auch Spiralen für den Abfluss können helfen. Man sollte sie jedoch vorsichtig einsetzen, da man mit ihnen die Keramik zerkratzen kann.
Augen auf bei der Wahl eines Profis
Wenn gar nichts mehr geht, muss ein Profi ran. Es gibt unzählige Rohrreinigungsfirmen. Man sollte aber keinesfalls den erstbesten nehmen. Wichtig ist, schon am Telefon die Kosten abzuklären. Auf keinen Fall sollte man sich auf "das kommt drauf an" einlassen. Abklären sollte man auch, ob einzusetzenden Geräte im Stundenpreis enthalten sind.
Vorbeugung
An aller erster Stelle steht natürlich: keine Dinge über den Abfluss entsorgen, die da nicht hingehören. Ein Auffangsieb hilft, größere Partikel wie Essensreste oder Haare im Vorfeld schon abzufangen. Und auf jeden Fall immer gut nachspülen. Bei der Toilette sollte man die Spartaste am besten ignorieren.
Und noch ein Profitipp von Myriam Gramsch, Geschäftsführerin von Abfluss- und Kanalreinigung Gramsch: Etwa alle vier Wochen zur Vorbeugung Spüle, Waschbecken oder Wanne mit reichlich heißem Wasser und Spülmittel füllen, dann den Stöpsel ziehen und alles auf einmal ablaufen lassen. So wird der Abfluss gut durchgespült. Ein einfaches und günstiges Mittel, um Verstopfungen und den damit verbundenen Ärger zu vermeiden.
Ein Thema am 11.06.25 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Am Vormittag".