Gründerveranstaltung an der Saaruni

Saarland Start-Ups im Sportbereich - auch im Saarland

Stand: 25.04.2025 16:30 Uhr

Die Chancen, mit neuen Geschäftsideen auf dem Sportmarkt Fuß zu fassen, sind groß, aber die Hürden zum Erfolg sind hoch. Bei einer Gründerveranstaltung vor Wirtschaftsstudierenden präsentierten sich drei saarländische Start-Ups in der Branche und berichteten von ihren Erfahrungen.

Reporter: Niklas Resch/Onlinefassung: Dagmar Scherer

Sport ist auch für die Wirtschaft inzwischen ein enorm wichtiger Bereich geworden. Es werden Milliardenumsätze gemacht. Nach den letzten Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums waren es allein in Deutschland 2018 rund 120 Milliarden Euro. Ein äußerst attraktiver Bereich also - auch für junge Unternehmer mit neuen Ideen. Und die gibt es auch im Saarland. Doch der Weg von der Idee zu einem erfolgreichen Unternehmen ist nicht immer einfach.

Gründung

Zwei solcher Unternehmensgründer sind beispielsweise Carsten Kaldenhoff und Helen Wiehr. Ihre Geschäftsidee: maßgefertigte Sportschuhe aus dem 3D-Drucker. Die Kunden senden genau abgestimmte Fotos von ihren Füßen ein – die Vorlage für einen passgenauen Schuh. Kaldenhoff und Wiehr gründeten Anfang 2020 ihr Unternehmen "Hezos" in Saarbrücken und die beiden Sportbegeisterten fanden schnell Investoren.

Insolvenz

Anderthalb Jahre später aber - Mitte 2023 - standen sie mit ihrem Start-Up vor der Insolvenz. Der Grund: Wegen der damaligen Fertigungstechnologie seien die Produktpreise für die Kunden einfach zu hoch gewesen und deshalb habe der Umsatz einfach nicht gestimmt, sagt Kaldenhoff. "Wir mussten relativ schnell nochmal die Uhren zurückdrehen, das Produkt vom Markt nehmen, nochmal weiterentwickeln. Dann ging leider das Geld aus. Und es war relativ schwierig, nochmal eine Anschlussfinanzierung zu finden."

Neustart

Doch bei Sportlern war das Interesse an maßgefertigten Schuhen, die keine Druckstellen hinterlassen, groß. Die beiden Gründer konnten sich mit den Investoren einigen und übernahmen die Fertigung komplett selbst - mit günstigeren Druckern. Ende des vergangenen Jahres wagten sie dann den Neustart, auch mit Unterstützung durch die finanzielle Förderung des Saarlandes für junge Unternehmen.

Aufgeben? Keine Option

Auch wenn der Anfang schwer war: "Hezos"-Gründerin und Triathletin Helen Wiehr glaubte immer an den Erfolg ihrer Idee. Und aufgeben war für sie keine Option. "Es hat sich ja auch jetzt bestätigt, dass da wirklich auch Bedarf da ist, dass der Markt da ist", sagt sie.

Das Geschäft kommt in Schwung

Das aktuelle Jahr hat für "Hezos" gut begonnen. Es kommen immer mehr Aufträge rein. 130 Paar Schuhe müssen in den kommenden Wochen gedruckt und verschickt werden. Weitere Drucker sind auch schon bestellt, denn das Geschäft soll ausgeweitet werden. Wenn es so weitergeht, sieht Gründer Carsten Kaldenhoff die Chance, bald Gewinne zu erwirtschaften. Seit einer Präsentation auf der Eurobike-Messe seien die Zahlen monatlich nach oben gegangen. "Wir blicken jetzt sehr zuversichtlich in die Zukunft. Es gibt viele spannende Projekte, die jetzt anstehen, auch international. Sei es mit Influencern, sei es mit Fahrradgeschäften, Bikefittern."

Ein langer Atem, Geld, Kompetenz und Leidenschaft

Ein langer Atem ist also wichtig, wenn es darum geht, mit einem Start-Up in der Branche Fuß zu fassen. Und deshalb war dies auch ein wichtiges Thema auf einer Gründerveranstaltung für Sportunternehmen im Innovationszentrum an der Saaruni vor fast 100 Wirtschaftsstudierenden, auf der sich auch drei Start-Ups präsentierten. Aber ein langer Atem allein reicht natürlich nicht. Es braucht natürlich auch die finanziellen Mittel und "es geht um Kompetenz, es geht um Leidenschaft, es geht um Identifikation", sagte der frühere Fußballmanager Rainer Calmund, der ebenfalls an der Veranstaltung teilgenommen hatte.

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 25.04.2025 auf SR 3 Saarlandwelle