Betreiberin eines China-Restaurants steht als Angeklagte wegen Steuerhinterziehung im Landgericht

Saarland Saarbrücker Restaurantbetreiberin wegen Steuerhinterziehung verurteilt

Stand: 13.06.2025 17:36 Uhr

Mit manipulierten Kassensystemen soll eine Restaurantbetreiberin aus Saarbrücken den Fiskus massiv um Steuereinnahmen gebracht haben. Dafür bekam sie am Freitag eine Bewährungsstrafe.

Mit Informationen von Barbara Spitzer

Das Landgericht Saarbrücken hat die ehemalige Betreiberin eines Saarbrücker China-Restaurants wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Die Frau soll von Oktober 2017 bis November 2019 mit manipulierten Kassen massiv Steuern hinterzogen haben.

Saarbrücker Restaurantbetreiberin wegen Steuerhinterziehung verurteilt

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Frau den Fiskus um 50.000 Euro geprellt hat. Der Staatsanwalt hatte der Gastronomin sogar vorgeworfen, rund ein Drittel der Umsätze gelöscht und damit rund 360.000 Euro an Steuern hinterzogen zu haben. Am Mittwoch war im Prozess noch ein Betrag von 150.000 Euro genannt worden.

Umsätze manipuliert

Die Gastronomin soll jeweils einen Teil der Bargeld-Bestellungen mit einer speziellen App storniert haben, sodass nicht alle Bestellungen im Kassensystem erfasst wurden. Anschließend soll sie die manipulierten Umsätze dem Finanzamt gemeldet haben, um so weniger Steuern zu zahlen.

Aufgeflogen war das Ganze im Zuge hunderter Ermittlungsverfahren gegen Restaurantbetreiber in ganz Deutschland. Sie alle nutzten das Kassensystem „JGastro“ der Frankfurter Firma JJIT, das wegen Manipulationsmöglichkeiten seit einigen Jahren im Visier der bundesweiten Steuerfahnder ist. Dort werden Bar-Einnahmen nicht direkt in der Hauptkasse gespeichert, sondern auf einem versteckten iPhone, wo sie dann gelöscht werden können. Die Angeklagte hat die Vorwürfe eingeräumt.

Über dieses Thema hat auch SR info im SR Fernsehen vom 11.06.2025 berichtet.

Weitere Blaulicht-Meldungen aus der Region