Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) spricht beim Festakt zum 40. Jahrestag der Unterzeichnung des Schengener Abkommens.

Saarland Rehlinger betont Bedeutung von Schengen zum 40. Jahrestag des Abkommens

Stand: 14.06.2025 18:40 Uhr

In Luxemburg fanden am Samstag die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Unterzeichnung des Schengener Abkommens statt. Auch Ministerpräsidentin Rehlinger war vor Ort und erinnerte in einer Ansprache an die Bedeutung offener Grenzen.

Am Samstag jährt sich zum 40. Mal die Unterzeichnung des Schengener Abkommens. Aus diesem Anlass war die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ins luxemburgische Schengen gereist, um daran zu erinnern.

Bereits am Vormittag wurde sie von Bürgermeister Michel Gloden empfangen. Neben ihr waren außerdem Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa, Prinzessin Marie-Astrid von Luxemburg und Erzherzog Carl Christian von Österreich bei der Zeremonie.

"Errungenschaft von Schengen bedroht wie nie zuvor"

Luxemburgs Außenminister Xavier Bettel hat bei der offiziellen Zeremonie zur Verteidigung des grenzenlosen Reisens im Schengen-Raum aufgerufen. "Eine Freiheit zu gewinnen, war ein Kampf. Sie wieder aufzugeben, kann sehr schnell gehen. Tun wir das nicht!", mahnte er.

"Ich will nicht sagen, dass Schengen in Gefahr ist, denn wir verteidigen es. Aber Schengen wird getestet", sagte Bettel. Man könne die Probleme der Migration nicht mit Kontrollen regeln, sondern durch das Funktionieren und die Solidarität der 27 EU-Mitgliedsländer. Außerdem warnte er vor Populismus und vor einer Tendenz, sich auf sich selbst zurückzuziehen.

Das Militärcorps sorgte für die musikalische Begleitung. Auf dem Plan standen außerdem kulturelle Programmpunkte: Das Europäische Museum wurde nach der Sanierung wieder eröffnet und das Schiff, auf dem 1985 das Schengener Abkommen unterzeichnet wurde, kehrte saniert in die Gemeinde zurück.

Rehlinger nutzte den Jahrestag auch, um die Bedeutung der offenen Grenzen hervorzuheben. Zwar seien "die Errungenschaften von Schengen aktuell so bedroht wie selten zuvor. Es erscheint mir dennoch wichtig, den bahnbrechenden Fortschritt zu betonen, den das Abkommen bedeutet hat". "Schengen ist nicht das Problem, sondern Schengen ist die Lösung in und für Europa", so Rehlinger. Durch kluge Entscheidungen in der Vergangenheit hätten wir nun viele Jahre lang erleben dürfen, dass das Leben an der Grenze ein Vorteil sei. Früher habe man die Grenznähe hingegen als Nachteil erlebt.

Geschichtlicher Hintergrund zum Schengener Abkommen

Auf einem Schiff auf der Mosel wurde am 14. Juni 1985 der Grundstein für offene Grenzen in Europa gelegt. Die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande unterzeichneten das Abkommen von Schengen.

Das Abkommen, das zehn Jahre später in Kraft trat, regelte den freien Personen- und Warenverkehr ohne Grenzkontrollen. Zunächst gehörten dem Schengen-Raum sieben Länder an. Inzwischen gehören 29 Länder dazu.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 14.06.2025 berichtet.

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