Arbeiter schweißen Stahlträger in einem Industriebetrieb

Saarland ME Saar fordert Sozialbeitragsreformen für Unternehmen

Stand: 12.06.2025 17:30 Uhr

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar) hat von der Bundesregierung eine stärkere Entlastung der Unternehmen gefordert. Zudem wünscht sich der Verband von der Landesregierung aktive Impulse für weitere Unternehmensansiedlungen.

Peter Sauer / Onlinefassung: Rebecca Wehrmann

Die ME Saar ist am Donnerstag zu ihrer Jahresversammlung zusammengekommen und hat sich für mehr mutige Entscheidungen seitens der Bundesregierung ausgesprochen. Es müsse mehr Entlastungen für Unternehmen geben.

Schlechte Stimmung in Metall- und Elektroindustrie

Die ersten Wochen der neuen Bundesregierung bewertete der Verband der Metall- und Elektroindustrie insgesamt positiv. Die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen wie Sonderabschreibungen, Körperschafts- oder Strompreissenkungen gingen in die richtige Richtung, seien aber nicht mutig genug, um den dringend nötigen Stimmungswechsel in der Wirtschaft auszulösen.

Die Stimmung in der Metall- und Elektroindustrie ist seit Jahren schlecht – seit 2018 sind Produktion und Umsätze rückläufig. Neben hohen Energiekosten belasten die Unternehmen im internationalen Wettbewerb vor allem die Sozialbeiträge.

Sie liegen über der Grenze von 40 Prozent, deshalb, so Bubel, müssten die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung jetzt dringend reformiert werden. Dies sei aus Wettbewerbssicht aber auch mit Blick auf die Generationengerechtigkeit dringend notwendig.

Saarland soll für weitere Ansiedlungen sorgen

Neben der Entlastung von Unternehmen generell forderte die ME Saar außerdem die Landesregierung auf, weiter aktiv für Unternehmensansiedlungen zu werben. Das Pharmaunternehmen Vetter oder das Metallverarbeitungsunternehmen Viega sind zwei Positivbeispiele für gelungene Ansiedlungen, lobte Oswald Bubel, der ME-Saar Präsident.

Da Batteriehersteller SVolt und Chipproduzent Wolfspeed nicht ins Saarland kommen werden, stünden mit dem Linslerfeld bei Überherrn und dem ehemaligen Kraftwerksgelände in Ensdorf zwei attraktive Industrieflächen zur Verfügung. Mit diesen könne das Saarland im Wettbewerb um Unternehmen punkten.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 12.06.2025 berichtet.

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