
Rheinland-Pfalz "Wie ein neuer Mensch gefühlt" - Deshalb ist Blutspenden für Eva so wichtig
Eva aus dem Donnersbergkreis kennt das Gefühl, wenn man auf eine Blutspende angewiesen ist. Seit diesem Erlebnis liegt das Thema Blutspende der 31-Jährigen am Herzen.
SWR Aktuell: Warum haben Sie eine Blutspende gebraucht?
Eva: Ich habe während der Geburt meiner Tochter, unser erstes Kind, vor sieben Wochen sehr viel Blut verloren.
SWR Aktuell: Wie ging es Ihnen nach der Geburt, gerade mit den niedrigen Eisenwerten?
Eva: Ich war noch nie in meinem Leben so schwach und schlapp. Der Gang zur Toilette war das Einzige, was ich geschafft habe, und das auch nur mit Hilfe einer weiteren Person. Danach habe ich mich gefühlt, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Ich hatte außerdem starke Sehstörungen und konnte zum Beispiel keine Nachrichten mehr auf dem Handy lesen oder schreiben. Außerdem hatte ich sehr starke Wassereinlagerungen, sodass ich keine Schuhe mehr anziehen konnte und mich selbst kaum im Spiegel betrachten konnte.
SWR Aktuell: Eine Bluttransfusion war daraufhin der notwendige Schritt. Hatten Sie Respekt oder sogar Angst davor?
Eva: Ja, als ich für die Bluttransfusionen unterschrieben habe, hatte ich sehr großen Respekt und auch irgendwie Angst. Einerseits, dass ich danach irgendwelche Krankheiten haben könnte und andererseits auch, dass mein Körper das Blut abstößt und gar nicht annimmt. Kurz war in meinem Kopf: Ist es das Risiko wert? Soll ich einfach noch ein paar Tage im Bett liegen und es wird von alleine besser? Aber ich möchte mich doch um mein Kind kümmern. Nachdem ich dann mit der Ärztin gesprochen habe und sie mir es stark empfohlen hat, da es durch weiteren Blutverlust bald lebensbedrohlich geworden wäre, hatte ich ein gutes Gefühl und wusste, dass das alles super genau untersucht wird und mehrmals mit meinem Blut gegen geprüft wird.
Verlieren wir bei einer regulären Blutspende Antikörper?
SWR Aktuell: Wie haben Sie sich in dem Moment gefühlt?
Eva: Während der Transfusion wurde mir erst bewusst, was das eigentlich bedeutet, wie wichtig Blutspenden einfach ist. Ich war unheimlich dankbar, dass Menschen zum Blutspenden gehen und habe mich zu dem Zeitpunkt irgendwie auch schlecht gefühlt, dass ich das noch nie gemacht habe. Irgendwie hatte ich immer Angst davor. Aber jetzt weiß ich, wie groß der Nutzen davon ist und ich denke im Gegensatz dazu ist der Aufwand wirklich klein und man sollte mal über seinen Schatten springen bzw. seine Angst überwinden.
SWR Aktuell: Wie ging es Ihnen nach der Bluttransfusion?
Eva: Es war wirklich verrückt. Ich wollte es selbst gar nicht glauben, aber bereits eine halbe Stunde nach den zwei Bluttransfusionen habe ich mich wie ein neuer Mensch gefühlt - als wäre nie etwas gewesen. Ich konnte plötzlich aufstehen, am Tisch sitzen und etwas essen, meine Zähne putzen gehen. Ich war so glücklich, dass ich es gemacht habe und dass ich die Chance dazu hatte, denn ab da konnte ich mich auch mal um meine Tochter kümmern, sie im Stehen auf den Arm nehmen, Herumtragen und zum ersten Mal nach drei Tagen selbst wickeln. Dann fing für mich eigentlich erst das Wochenbett an, so wie es sein soll.