
Rheinland-Pfalz Patrick Schnieder aus der Eifel soll Bundesverkehrsminister werden
CDU-Chef Friedrich Merz hat seine Riege der Ministerinnen und Minister für die künftige Bundesregierung vorgestellt. Patrick Schnieder aus Rheinland-Pfalz soll Verkehrsminister werden.
Schnieder soll damit Nachfolger von Volker Wissing werden. Der designierte Bundesverkehrsminister teilte mit, er sei Friedrich Merz für das in ihn gesetzte Vertrauen sehr dankbar. Er freue sich auf die neue verantwortungsvolle Aufgabe, so Schnieder. Zugleich empfinde er großen Respekt vor den Herausforderungen, die dieses Amt mit sich bringe.
Mitglied im Bundestag und zehn Jahre Bürgermeister in Arzfeld
Patrick Schnieder ist seit 2009 Bundestagsabgeordneter und seit 2018 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Fast zehn Jahre war er Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld in der Eifel (1999 - 2009). Bei der Bundestagswahl erzielte er in seinem Wahlkreis 201/Bitburg das beste Erststimmenergebnis in Rheinland-Pfalz. (53.458 Stimmen und 40,2 Prozent).
In Rheinland-Pfalz stand bisher vor allem sein Bruder Gordon Schnieder im Fokus. Dieser ist seit September 2024 Vorsitzender CDU Rheinland-Pfalz und Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl 2026.
Künftig Schlüsselrolle bei Investitionen in Infrastruktur
Als Qualifikation für das Amt des Verkehrsministers bringt Patrick Schnieder jahrelange Erfahrung mit. Er war von 2009 bis 2021 Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages.
In seiner künftigen Position dürfte er eine Schlüsselrolle haben bei der Umsetzung des riesigen Sondervermögens für Infrastruktur. Ein großer Teil des 500 Milliarden Euro schweren Sondertopfs fließt vermutlich in den Verkehr, um marode Brücken und das Schienennetz zu sanieren.
In Rheinland-Pfalz ist beispielsweise die Entlastung des Bahnverkehrs ein Dauerthema. Zuletzt wurde über eine Ausweichstrecke durch den Westerwald gesprochen, diese galt aber bisher als zu teuer.
CDU im Eifelkreis jubelt
Aus der Eifel gibt es erste Reaktionen auf die Entscheidung von Friedrich Merz, Patrick Schnieder als Bundesverkehrsminister vorzuschlagen. Der Landtagsabgeordnete Michael Ludwig (CDU) sagte: "Die Nachricht hat uns im Eifelkreis total überrascht und uns in einen Zustand von Stolz und größter Freude versetzt. Einen Bundesminister hatten wir in unserem "Team Eifelkreis" noch nie."
Ludwig sagte, ein Bundesverkehrsminister aus der Eifel könne beim A1-Lückenschluss und dem Ausbau der Eifel-Bahnstrecke ein Vorteil sein. Patrick "Schnieder kennt die Region und weiß um die Wichtigkeit einer guten Infrastruktur. Als Bundesminister haben aber viele Regionen in Deutschland Erwartungen an ihn".
Patricks Bruder, Gordon Schnieder, teilte mit, es sei ein großartiger Tag mit großartigen Nachrichten aus Berlin. Als Landesvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz sei er natürlich froh, und als Partei sei man stolz.
Gewerkschaft sieht Gestaltungsspielraum
Nach Worten der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wird Patrick Schnieder einen "langen Atem und Mut unter Beweis stellen müssen". Das Verkehrsministerium könne in den kommenden vier Jahren "zu einem echten Gestaltungsministerium werden", so der EVG-Vorsitzende Martin Burkert. Denn das Sondervermögen Infrastruktur mache möglich, was jahrelang nicht möglich gewesen sei. Die Herausforderungen bei der Bahn seien jedoch gewaltig.
Sendung am Mo., 28.4.2025 13:30 Uhr, SWR4 RP Studio Trier