
Rheinland-Pfalz Weitefeld: Mutmaßlicher Dreifachmörder wohl verletzt
Die Suche nach dem mutmaßlichen Mörder Alexander Meisner dauert an. Er soll drei Menschen in Weitefeld im Westerwald getötet haben. Am Donnerstag war die Polizei erneut rund um den Ort im Einsatz.
Eine großflächige Suchaktion sei durchgeführt worden, teilte die Polizei in Koblenz mit - ohne Erfolg. Sie geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Mann verletzt sein dürfte.
Darauf weisen laut Polizei Spuren am Tatort hin. Wie schwer der Mann verletzt sei und ob ihn die Verletzung bei seiner Flucht einschränke, sei unklar. Der 61-jährige Alexander Meisner steht im Verdacht, am 6. April eine dreiköpfige Familie in Weitefeld getötet zu haben.
Inzwischen mehr als 1.500 Hinweise zu dem Fall
Mittlerweile seien mehr als 1.500 Hinweise eingegangen, diese würden nach und nach abgearbeitet. Eine heiße Spur ergab sich den Angaben zufolge bislang nicht.
Die Polizei teilte mit, sie sei weiterhin als Ansprechpartnerin für die Bürgerinnen und Bürger in Weitefeld vor Ort. Sie wolle dabei helfen, dass die Menschen im Westerwald wieder zurück zur Normalität finden könnten. Niemand wisse, wie lange die Ungewissheit noch anhalte. Aber man werde den Menschen in der schweren Situation ein größtmögliches Maß an Sicherheit bieten.
Große Suchaktion bereits am Donnerstag vor Ostern
Am Gründonnerstag hatten schon einmal rund 1.000 Beamte das Gebiet rund um den Ort im Kreis Altenkirchen abgesucht. Die Beamten kamen auch aus anderen Bundesländern. Umliegende Waldgebiete und Felder wurden abgesucht, auch der Elkenrother Weiher. Bei der Suche kamen Spürhunde, Drohnen, Boote mit Ortungsgeräten, Taucher und ein Hubschrauber zum Einsatz.

Auf dem Elkenrother Weiher sind Einsatzkräfte mit einem Boot und einem Sonar-Ortungsgerät unterwegs. Auch dort suchen sie nach Hinweisen über den Aufenthaltsort des Tatverdächtigen Alexander Meisner.
Polizei war auch über Ostern präsent
Am Freitag hatten die Ermittler angekündigt, sie würden auch über Ostern verstärkt vor Ort präsent sein.
Ziel des Großeinsatzes am Gründonnerstag war laut Polizei, bisherigen Erkenntnissen systematisch nachzugehen, um herauszufinden, wo sich der Tatverdächtige aufhalten könnte. Im Fokus der ganztägigen Suchaktion standen Unterschlupfmöglichkeiten in der Umgebung von Weitefeld.
Keine heiße Spur nach Fahndung bei "Aktenzeichen XY"
Die Suche nach Alexander Meisner aus Elkenroth war auch Thema in der ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY...ungelöst". Dort wurden der Fahndungsaufruf veröffentlicht und der Sachverhalt dargestellt. Daraufhin waren nach Angaben der Polizei Koblenz 90 Hinweise eingegangen. Die ganz heiße Spur sei aber nicht darunter gewesen, sagte Polizeisprecher Jürgen Fachinger.
Ein Hinweis sei aus dem Bekanntenkreis des Gesuchten gekommen. Die Person sei der Polizei bereits bekannt. Außerdem hätten sich Zuschauer gemeldet, die den Mann womöglich gesehen haben. Allen diesen Hinweisen gehe die Polizei nach.
Meisner hatte Reisepass im Eilverfahren beantragt
Am späten Mittwochabend vergangener Woche war es zudem zu einem Einsatz vor dem Wohnhaus von Meisner in Elkenroth gekommen. Dort wurde laut Polizeisprecher Fachinger ein verdächtiges Fahrzeug gemeldet. Die Beamten hätten das Auto kontrolliert, es seien aber lediglich Schaulustige gewesen.
Fachinger bestätigte außerdem dem SWR, dass Meisner vor der Tat einen Reisepass im Eilverfahren beantragt hat. Diesen habe er aber nie abgeholt. Hinweise auf eine Flucht ins Ausland würden zwar nicht vorliegen, gänzlich auszuschließen sei es aber nicht.
Die Staatsanwaltschaft betont außerdem: "Die in der Öffentlichkeit kolportierten Gerüchte zu einer möglichen früheren Ausbildung des Beschuldigten zum Einzelkämpfer in Kasachstan können nicht bestätigt werden." Nach den polizeilichen Erkenntnissen hat der Gesuchte in den 90er Jahren lediglich zwei Jahre als Kraftfahrer in der Armee gedient.
Polizei: Keine Falschmeldungen verbreiten
Das Polizeipräsidium Trier wies am Samstag außerdem auf Falschmeldungen hin, die sich zurzeit in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Wittlich per Social Media verbreiten. "Die in der Meldung zitierte Pressesprecherin 'Lisa Merten' ist sowohl im Polizeipräsidium Trier als auch im Polizeipräsidium Koblenz nicht existent." Dass ein Polizeihubschrauber in Suchmaßnahmen eingebunden sei, könne ebenfalls nicht bestätigt werden. Die Polizei bat darum, diese Falschmeldungen nicht zu verbreiten und sich aus zuverlässigen Quellen zu informieren.
Staatsanwaltschaft Koblenz setzt 10.000 Euro Belohnung aus
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Parallel zur Suche nach dem Täter laufen die Ermittlungen zu dem brutalen Gewaltverbrechen in einem kleinen Einfamilienhaus in Weitefeld. Allerdings sind die Hintergründe der Tat und das Tatmotiv laut Polizei weiterhin unklar.
So sieht der Tatverdächtige von Weitefeld aus
Meisner ist laut Polizei etwa 1,74 Meter groß, hat braune Haare und blau-graue Augen. Er habe Narben am rechten Oberarm, an der Augenbraue und am linken Unterarm. Auf dem Handrücken links trage er ein Tattoo "Katja" (in kyrillischer Schrift). Weitere Informationen der Polizei zur Fahndung nach Alexander Meisner gibt es hier.

Nach dem Gewaltverbrechen an einer dreiköpfigen Familie in Weitefeld sucht die Polizei weiterhin den Tatverdächtigen Alexander Meisner.
Die Ermittler warnen davor, den Mann anzusprechen, sollte man auf ihn aufmerksam werden. Konkrete Hinweise auf eine Gefahr für die Bevölkerung lägen zwar nicht vor. Aber man gehe davon aus, dass der Verdächtige gefährlich und gewaltbereit sei.
Sendung am Do., 24.4.2025 19:30 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP