
Nordrhein-Westfalen Weseler Rat rettet Großveranstaltungen mit teuren Sicherheitssperren
Der Rat der Stadt Wesel hat am Dienstag (20. Mai 2025) entschieden, mobile Durchfahrtssperren anzuschaffen, um Großveranstaltungen abzusichern. Zuletzt musste der Hanse Citylauf abgesagt werden, wegen zu hoher Kosten für die Sicherheit.
Am 29. Juni sollte der Hanse Citylauf in Wesel stattfinden. Hunderte Teilnehmer wären dann einmal quer durch die Innenstadt gelaufen. Doch der Stadtsportbund Wesel musste die Reißleine ziehen und die Veranstaltung absagen.

Frank Schulten (CDU), Jürgen Lantermann (Wir für Wesel), Ulla Hornemann (SPD)
Die Kosten für die Sicherung der Veranstaltung wären zu hoch gewesen, sagt Geschäftsführer Christian Riehm. "Wir haben Anfang des Jahres mitbekommen, dass die Sicherheitsauflagen nach den Anschlägen in Magdeburg und München nochmal angehoben wurden. Bei einer deutlich kleineren Veranstaltung, dem Frühlingsfest, hat die Sicherung schon über 10.000 Euro gekostet. Da war für uns klar, das können wir nicht stemmen." Zumal beim Citylauf der Aufwand, die komplette Strecke zu sichern, deutlich höher gewesen wäre.
Stadtrat in Wesel parteiübergreifend für die Terrorsperren
Doch Riehm sieht die Absage mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wie er sagt. Es sei gut, dass die Politik gesehen habe, dass es so nicht weitergehe. Und genau so war es: Der Rat der Stadt Wesel ist sich tatsächlich parteiübergreifend einig.
Für 250.000 Euro sollen nun Terrorsperren angeschafft werden, die sich Veranstalter und Vereine dann bei der Stadt leihen können. "So ist der Aufwand, vor allem für die Vereine, die das ja meistens alle ehrenamtlich machen, nicht mehr so hoch", sagt Ulla Hornemann (SPD), die Vorsitzende des Ausschusses für Bürgerdienste, Sicherheit und Verkehr in Wesel.
Die CDU hat den Antrag mit eingebracht. "Wenn wir das gesellschaftliche und kulturelle Leben wie gewohnt fortsetzen wollen, müssen die Kommunen tätig werden", sagt Frank Schulten, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU in Wesel.
Bei Weseler Bürgern auch kritische Stimmen

Ein Teil der Weseler Innenstadt. Hier sollte der Citylauf durchlaufen.
Die Menschen, die wir in der Weseler Innenstadt treffen, stehen den Plänen ebenfalls überwiegend positiv gegenüber. "Generell bin ich dafür, das Geld in die Hand zu nehmen und die Sperren anzuschaffen, damit solche Veranstaltungen weiter stattfinden können", sagt beispielsweise Ulrike Mischewski aus Wesel.
Kritischer ist Silke Jermutus: "Ich finde, die Stadt sollte das Geld besser für die Bürger ausgeben und in der Einwanderungs- und Migrationspolitik muss sich etwas ändern. In den 80ern brauchten wir sowas auch nicht."
Die Stadtverwaltung in Wesel hat übrigens ermittelt, dass etwa 260 Sperren angeschafft werden müssen, um Veranstaltungen verschiedenster Größen in Wesel absichern zu können. "Wenn wir die mal nicht brauchen, werden wir die natürlich auch gerne an andere Kommunen verleihen", sagt Ulla Hornemann.
Unsere Quellen:
- Stadtsportbund Wesel
- CDU Wesel
- SPD Wesel