
Nordrhein-Westfalen Weltkriegsbombe in Köln-Lindenthal erfolgreich entschärft
Die Fünf-Zentner-Bombe ist entschärft worden. Rund 2.700 Menschen können wieder in ihre Wohnungen und Häuser zurück.
Die Weltkriegsbombe in Köln-Lindenthal ist am frühen Dienstagnachmittag entschärft worden. Der Blindgänger war bereits vergangene Woche bei Bauarbeiten gefunden. Alle 2.750 Anwohner mussten am Morgen ihre Wohnungen verlassen, teils mit Krankentransporten. Auch das Uniklinikum hatte rund 800 Patienten innerhalb der Klinik in sichere Räume verlegt.
Evakuierung startete am Morgen
Ab 09.30 Uhr hatten Mitarbeiter des Kölner Ordnungsamtes an den Wohnungen im Evakuierungsbereich geklingelt. Bewohner, die sich noch in ihren Wohnungen befanden, wurden aufgefordert, diese umgehend zu verlassen.
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Gefahrenbereich abgesperrt
Niemand, außer den Einsatzkräften, durfte dann noch hinter die Absperrung - auch nicht für ein vergessenes Portemonnaie oder Handy. "Das würde die Entschärfung sofort verzögern", erklärte das Ordnungsamt. Die Entschärfung hatte starke Auswirkungen auf den Ortsteil Lindenthal: Alle Anwohner in einem Radius von 300 Metern um den Fundort der Bombe mussten ihre Wohnungen verlassen.
Auch ein Seniorenhaus und Teile der Uniklinik Köln wurden evakuiert. Für Anwohner, die nicht bei Freunden oder der Familie unterkommen, wurde eine Anlaufstelle im Rheinenergie-Stadion eingerichtet.
Uniklinik Köln: Großteil der Patienten entlassen
Nach dem Wochenende hatte die Uniklinik rund 1.000 Patienten entlassen. Normal sind in diesem Zeitraum 200. Bei allen sei es jedoch medizinisch vertretbar gewesen, sie im Vorfeld zu entlassen, erklärte Prof. Dr. Edgar Schömig, Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln am Dienstagmittag. Alle 800 verbliebenen Patienten wurden in Räume gebracht, die abgewandt von der Evakuierungszone liegen.
Uniklinik hatte Container aufgestellt
Die Uniklinik Köln hatte sich bereits seit Wochen auf die anstehende Blindgängersuche vorbereitet. Denn insgesamt drei Verdachtspunkte für mögliche Weltkriegsbomben befanden sich in unmittelbarer Nähe zum Campus. Ein Verdachtspunkt hatte sich dann bestätigt.
Seit Dienstag (13. Mai) standen deswegen bereits Schutzcontainer im Bereich der Kerpener Straße und dem Leiblplatz für ein mögliches Evakuierungsszenario bereit.
Fund bei Bodenuntersuchungen für geplante Stromtrasse
Am Freitagmorgen (16. Mai) hatten Kampfmittel-Experten den Boden entlang einer geplanten Stromtrasse aufgegraben - um zu klären, ob Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg im Untergrund liegen und wenn ja, was für welche. Bodenuntersuchungen hatten laut Stadt zuvor Hinweise auf metallische Gegenstände ergeben.
Ein mögliches Szenario war demnach auch eine Entschärfung sowie eine Evakuierung noch am Freitag. Das hing davon ab, welchen Zünder die möglichen Bomben gehabt hätten. Schon am Mittwoch waren deshalb rund 10.000 Haushalte provisorisch über eine mögliche Evakuierung informiert worden.
Unsere Quellen:
- Uniklinikum Köln
- Stadt Köln