Kreishaus

Nordrhein-Westfalen Überteuerter "Glaspalast"? Kritik an Kreishaus-Umbau in Gummersbach

Stand: 21.05.2025 08:26 Uhr

Das oberbergische Kreishaus in Gummersbach ist zu klein geworden. Deshalb soll es für über 90 Millionen Euro erweitert werden. Das halten viele für zu teuer.

Von Susanne Lang-Hardt

Ein großer, langgestreckter gläserner Anbau an das Kreishochhaus ist geplant. "Es wird ein sehr offenes Gebäude mit viel Licht im Inneren", sagt Baudezernent Felix Amann. Der neue Entwurf kostet zwar 93 Millionen Euro, ist aber nur eine abgespeckte Version des ursprünglich geplanten Architektenentwurfs. Der ist inzwischen zu teuer.

Kritik an Planungen des "Glaspalasts"

Kreishaus

Die geplante Kreishauserweiterung wird von Kritikern "Glaspalast" genannt

Die oberbergische Bürgermeisterrunde will sich noch im Mai mit den bereits beschlossenen Neubauplänen beschäftigen. Kritiker nennen den Entwurf "Glaspalast". Einige befürchten, dass ihre Kommunen über eine höhere Kreisumlage zur Kasse gebeten werden könnten. Denn die Finanzierung des 93 Millionen Euro-Projekts ist kompliziert.

Seit Jahren steht fest, dass das heute über 60 Jahre alte Verwaltungsgebäude für die 1.400 Beschäftigten zu klein geworden ist. Die Ämter sind inzwischen auf mehr als 20 Gebäude im Gummersbacher Stadtgebiet verstreut. Dafür zahlt der Kreis Miete, die bei einer Erweiterung gespart würde.

Baukosten und Zinsen enorm gestiegen

Vor Corona hatte der Kreis den Architektenwettbewerb ausgelobt. Eigentlich sollte die Kreishaus-Erweiterung in diesem Jahr schon fertig sein. Doch daraus wurde nichts.

Architektenwettbewerb

Der Architektenwettbewerb zur Kreishauserweiterung

Seit 2020 sind Baukosten und Zinsen enorm gestiegen. Außerdem weiß man, dass nicht mehr jeder seinen eigenen Schreibtisch braucht, sondern remote von überall her arbeiten kann.

Deshalb gibt es jetzt einen abgespeckten Neubau. 2030 soll der gläserne Anbau fertig werden. Bevor es mit dem Anbau losgeht, müssen alte Gebäude abgerissen werden.

Unsere Quellen:

  • Baudezernent Felix Amann
  • Kritiker des Projekts
  • Pressestelle Oberbergischer Kreis
  • Reporterin vor Ort