Kokain auf einer grünen Unterlage.

Nordrhein-Westfalen Oberhausener Polizisten vor Gericht: Kokain durch Zoll geschmuggelt

Stand: 10.06.2025 06:00 Uhr

Zwei Polizisten aus Oberhausen sollen am Frankfurter Flughafen Kokain durch den Zoll geschleust haben. Heute beginnt der Prozess in Essen.

Von Thomas Becker

Die jungen Männer, beide erst Mitte 20, waren bei der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen eingesetzt. Eigentlich kontrollierten sie dort Einreisende. Das sollen sie genutzt haben, um Drogen aus Südamerika einzuschleusen, so die Anklageschrift des Essener Landgerichts. Die Polizisten sollen Kokainkurieren bei vorgetäuschten Kontrollen die Rucksäcke mit der Schmuggelware abgenommen haben. Dann sollen sie das Kokain aus dem Flughafen geschafft und an Hintermänner übergeben haben.

Anklage: 10.000 Euro für Weiterleitung der Drogen kassiert

Beim ersten Fall im Mai 2024 wurden laut Staatsanwaltschaft Essen 12 Kilogramm Kokain eingeschleust, mit einem Verkaufspreis von mehreren hunderttausend Euro. Als Lohn für die Weiterleitung der Drogen sollen die zwei Polizeibeamten jeder 10.000 Euro kassiert haben.

Im Oktober sollen sie dann sogar eine Lieferung mit 20 Kilogramm Kokain erwartet haben, doch andere Polizeibeamte kamen ihnen zuvor und nahmen den Drogenkurier fest. Im Dezember dann, bei einem weiteren Transport, soll ein Angeklagter ein Kilogramm Drogen für sich abgezweigt haben, sagt die Staatsanwaltschaft. Es wurde wenige Tage später bei ihm sichergestellt. 

Razzia in mehreren Städten

Bei der Razzia an diesem Tag stürmten schwerbewaffnete Spezialkräfte der Polizei Wohnungen in Essen, Oberhausen, Bottrop und Düsseldorf. Neben den beiden Polizeibeamten nahmen sie auch den mutmaßlichen Bandenchef aus Essen und einen weiteren Beschuldigten aus Bottrop fest. Beide stehen ab heute ebenfalls vor Gericht.

Unsere Quellen:

  • Landgericht Essen
  • Polizei Recklinghausen
  • WDR-Reporter