
Nordrhein-Westfalen Ministerin und Kinder verteilen Denk- und Dankzettel an Autofahrer
NRW-Schulministerin Dorothee Feller hat heute in Düsseldorf die landesweite Initiative "Sicher im Straßenverkehr" gestartet.
Ein Autofahrer kurbelt auf der Straße vor der Düsseldorfer Marien-Grundschule im Stadtteil Wersten sein Fenster runter. Schulministerin Dorothee Feller steht zusammen mit Kindern am Auto und reicht dem Fahrer einen Zettel hinein. Estelle aus Koala-Klasse 3C erklärt, was es mit den Zetteln auf sich hat:
Entweder sind es Dank- oder Denkzettel. Die Dankzettel sind dafür da, wenn die Autofahrer alles richtig machen. Und Denkzettel bekommen sie, wenn sie sich nicht an die Verkehrsregeln halten.
Estelle, Schülerin aus Düsseldorf
Es ist viel los vor der Marien-Grundschule und der benachbarten Kita an der Wiesdorfer Straße. Dort, wo sowieso schon jeden Morgen zig Autos hin- und herrangieren, um ihre Kinder abzusetzen, stehen heute sogar Polizeiwagen und Autos vom ADAC. Sie alle sind beteiligt an der Verkehrsaktion "Sicher im Straßenverkehr". Und immer wird mit den Autofahrern und Autofahrerinnen ein aufklärendes Gespräch geführt.
Schulministerin: Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer

NRW-Schulministerin Feller
Die Initiative will zeigen, dass der tägliche Weg zur Schule und zur Kita für die Kinder in vielen Fällen eine Herausforderung ist. Die Kinder sind die kleinsten und schwächsten Verkehrsteilnehmer. Schulministerin Dorothee Feller sagte dem WDR: "Kinder sind im Straßenverkehr besonders schutzbedürftig, sehen Gefahren oft später, reagieren unvorhersehbar und werden von anderen Verkehrsteilnehmern schnell übersehen."
Kinder kontrollieren Geschwindigkeit vor der Schule

Estelle und Josephine von der Düsseldorfer Marien-Grundschule zeigen ihre Dank- und Denkzettel
Deshalb wollen das Land und die beteiligten Partner die Autofahrer mit ins Boot holen. Zu den Partnern der Kampagne gehören unter anderem die Stadt Düsseldorf, der ADAC Nordrhein, der ADFC-NRW und Dekra. Die Kinder kontrollieren im Rahmen der Aktion auch mit Hilfe der Polizei die Geschwindigkeit der Autos. Denn noch immer wird – sogar unmittelbar an Kindergärten oder Grundschulen – zu schnell gefahren. Andere Fahrer benutzen dort während der Fahrt hemmungslos ihr Handy am Steuer.
Elterntaxis sind den Kindern ein Dorn im Auge
Und schließlich geht es bei der Aktion um das Bringverhalten der Eltern. Denn die sogenannten Elterntaxis schlängelten sich mit ihren Autos gerne an den Kita-Kindern und Schülern vorbei. Und sie parken an ungünstigen Orten, nur um ihre Kinder abzusetzen. Das hat auch Grundschülerin Josephine aus der vierten Pinguin-Klasse schon oft gesehen: "Wenn wir mit dem Roller zur Schule kommen, müssen wir immer durch die Autos kreuz und quer durchfahren."
Unsere Quellen:
- NRW-Schulministerium
- Beobachtungen des WDR-Reporters vor Ort
- WDR Gespräch mit Kinder der Marien-Grundschule in Düsseldorf