
Nordrhein-Westfalen Millimeterarbeit in Köln: Schwertransport über enge Brücke gewuchtet
Ein riesiger Stahltank musste durch Köln transportiert werden. Was für ein Aufwand dahinter steckte - und wie es geklappt hat.
Im Kölner Süden hat in der Nacht zum Mittwoch ein ungewöhnlicher Schwertransport für die Sperrung mehrerer Straßen gesorgt. Vom Köln-Godorfer Hafen haben Logistik-Experten einen Stahltank - 35 Meter lang und neun Meter hoch - auf das Gelände des Chemieunternehmens LyondellBasell in Wesseling geschafft.
Nach wenigen Metern die erste Hürde
Nur in Schrittgeschwindigkeit geht es voran. 250 Tonnen Stahl schleppt der Schwertransporter. Schon nach wenigen Metern kommt die erste größere Hürde, sagt Projektleiter Markus Hofmann.
Wir müssen um eine enge Kurve und dann sofort über eine Brücke. Da müssen wir wegen des hohen Gewichts genau die vorgesehene Fahrspur treffen.
Projektleiter Markus Hofmann

Projektleiter Markus Hofmann
Der Fahrer zirkelt den mehr als 50 Meter langen Transporter um die Kurve - und trifft auf der Brücke die Fahrspur. Projektleiter Hofmann hat zum ersten Mal in dieser Nacht Grund zur Erleichterung. "Das klappt wie geplant", sagt er.
Zwei Jahre Vorbereitung
Der Weg vom Hafen zum Chemiewerk ist nur fünf Kilometer lang. Dennoch haben die Vorbereitungen für den Transport insgesamt etwa zwei Jahre gedauert. Die Experten des Schwertransportunternehmens mussten herausfinden, wo sie überhaupt mit diesem Tank entlangfahren können.
Bäume mussten gekappt, Straßenschilder und Ampeln entfernt werden. Für die Fahrt in dieser Nacht haben sie insgesamt fünf Stunden eingeplant.
Teil einer neuartigen Recycling-Anlage

Schwertransport bei Wesseling
"So einen Transport haben wir auch nicht jeden Tag", sagt der Projektleiter. Die Höhe des Tanks ist mit neun Metern eine besondere Herausforderung. Strecken mit Unterführungen oder Tunnel sind da nicht möglich.
Den Tank braucht das Chemieunternehmen LyondellBasell für eine völlig neue Anlage. Dort sollen vom kommenden Jahr an Kunststoffabfälle zu einem Grundstoff für neue Kunststoffe umgewandelt werden. Die innovative Technik wird von der EU mit 40 Millionen Euro gefördert.
Unsere Quellen:
- Beobachtungen des WDR-Reporters vor Ort
- Projektleiter Markus Hofmann
- LyondellBasell
Über dieses Thema haben wir am 21.05.2025 im WDR Hörfunk berichtet: WDR2-Lokalzeit Köln, 6:31 Uhr.