
Nordrhein-Westfalen "Hochwasser App" zeigt Risiko von Überflutung an - für jedes Haus
Mit einer neuen "Hochwasser App" lässt sich für jedes Haus in NRW die Gefahr von Überflutung checken - ob durch Flüsse oder Starkregen.
Überflutete Keller. Straßen, die zu Flüssen werden. In Zeiten des Klimawandels werden solche Meldungen immer häufiger. Wer sich vor dem nächsten Starkregen besser wappnen will, kann jetzt zumindest eine Einschätzung bekommen, wie hoch das Risiko von naturbedingten Wasserschäden im eigenen Wohnhaus überhaupt ist. NRW-weit und häuserscharf.
Seit dem 25. April 2025 ist die neue Webseite www.hochwasser-app.nrw freigeschaltet, auch als mobile Version für das Smartphone. Wenn man dort eine Anschrift eingibt, wird angezeigt, wie groß das Risiko genau für dieses Haus ist - beispielsweise, ob bei Starkregen mit Überflutung zu rechnen ist. Auch die Gefahr durch nahe gelegene Flüsse kann man abrufen.
Wasserstand kniehoch oder bis zum Kopf?
Angezeigt wird schematisch, welche Flächen überflutet würden - und auch, wie hoch das Wasser an dieser Adresse stehen würde: kniehoch zum Beispiel, oder bis über den Kopf. Man kann sich das Wohnhaus in einer drehbaren 3-D-Ansichten anzeigen lassen, außerdem gibt es eine Ampel, die eine Gefährdungsbeurteilung der Immobilie oder des Grundstücks anzeigt.
118 Kommunen stellen außerdem noch weitere Informationen zur Verfügung: Hintergründe zu den Gefahren durch Starkregen, Kanalrückstau, Grundhochwasser, außerdem gibt es Kontaktdaten zu kommunalen Ansprechpersonen. Die gesamte Bewertung kann als PDF heruntergeladen werden.
Einzelne Kommunen haben unterschiedliche Konzepte zu ihrem Hochwasserschutz entwickelt. So plant die Stadt Köln beispielsweise eine neue Überflutungsfläche entlang des Rheins im Kölner Norden, die mehrere zehntausend Anwohner bei Hochwasser schützen soll.
Trauma Hochwasserkatastrophe 2021
"Der Check hilft, das Risiko durch Starkregen und Hochwasser für das eigene Zuhause besser einzuschätzen", sagte Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) zum Rollout der App am Freitag. Gemeinsam mit dem Kommunalministerium und den Wasserwirtschaftsverbänden Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) hat die Landesregierung die Hochwasserschutz-Webseite freigeschaltet.
Nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 sollten ähnliche Schadensbilder in Zukunft vermieden werden, sagte Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU).
Vorgänger "FloodCheck-App" wurde umbenannt
Vorläufer dieser Idee ist die "FloodCheck-App", die für die Emscher-Lippe-Region im vergangenen Jahr an den Start ging. Sie bezog sich allerdings nur auf sieben Städte im Ruhrgebiet. Auf der neuen Website der "Hochwasser App" sind nun alle 396 Kommunen abgebildet. "Der englische Name, der sich als unpraktikabel erwies, wurde eingedeutscht, jetzt ist die Seite besser zu finden", erklärt ein Sprecher des Kommunalministeriums.
Dass die Seite bereits Hochwasser App heißt, obwohl es bislang nur eine Internetseite ist, könnte zu Verwirrung führen. Es sei allerdings geplant, versichert der Sprecher, die Seite künftig auch als echte App für Smartphones zum Herunterladen anzubieten.
Quellen:
- Gemeinsame Mitteilung des Kommunal- und des Umweltministeriums NRW
- Sprecher des Kommunalministeriums NRW
- Homepage www.hochwasser-app.nrw