
Nordrhein-Westfalen Vorwürfe bestritten: Mutter soll Sohn bei Zuhälterei geholfen haben
Eine 50 Jahre alte Wuppertalerin hat heute vor dem Landgericht den Anschuldigungen widersprochen, ihren Sohn bei seiner Tätigkeit als Zuhälter für minderjährige Mädchen unterstützt zu haben.
Der Sohn ist bei Polizei und Staatsanwaltschaft bestens bekannt. Als Teil einer vor Jahren in Wuppertal existierenden Jugendbande mit dem Namen "Gucci-Gang" prügelte er einen Rentner zum Pflegefall. Der Mann starb später an den Folgen.
Davor und danach musste der junge Mann sich für eine Vielzahl von zum Teil schweren Straftaten verantworten, unter anderem als Zuhälter. Damals war er gerade erst volljährig.
In einem früheren Prozess stellte sich heraus, dass der Sohn nicht auf die Mädchen zugegangen war. Die zwischen 14 und 16 Jahre alten Mädchen hatten sich ihn und einen Kumpel mit der gleichen "Gucci-Gang"-Vergangenheit offenbar bewusst ausgesucht, damit sie die Prostitution quasi "organisieren".
Organisierte Prostitution?
Und hier, so sagt es jetzt die Anklage, sei die 50-Jährige aktiv geworden. Sie soll unter anderem ihre Wohnung für Termine mit Freiern zur Verfügung gestellt haben. Auch wird ihr vorgeworfen, die Jugendlichen zu Treffs mit Kunden gefahren zu haben. Für all das sei sie an den Einnahmen beteiligt worden. Die Frau sagte heute, sie habe nichts vom Tun ihres Sohnes gewusst, alle Vorwürfe seien falsch.
Sohn zu Jugendhaft verurteilt
Ihr Sohn wurde in erster Instanz zu fünfeinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt, sein Mittäter zu mehr als drei Jahren. Ein weiterer Mann bekam eine Strafe von zwei Jahren auf Bewährung.
Parallel läuft aktuell ein weiterer Prozess, in dem es um Prostitution ganz junger Mädchen durch einen 20-Jährigen geht. Mit dem soll der Sohn der Angeklagten laut Staatsanwaltschaft die jungen Prostituierten ausgetauscht haben.
Unsere Quelle:
- Landgericht Wuppertal
- Beobachtungen des WDR-Reporters vor Ort