
Nordrhein-Westfalen Extreme Gruppen in Dortmund - Gegendemos blockierten Straßen
In Dortmund war am Samstag die Initiative "Gemeinsam für Deutschland" auf der Straße. Gegendemonstranten blockierten mehrmals deren Weg.
Die Initiative "Gemeinsam für Deutschland" hatte ihren Protest am Samstag in Dortmund mit einem Autokorso gestartet. Etwa 30 Autos fuhren vom Remydamm am südlichen Rand der Innenstadt aus in Richtung Norden. Dort fand am Dortmunder U eine Kundgebung statt. Es seien in der Spitze etwa 800 Menschen dabei gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag.
Bei den Demonstranten handelte es sich um verschiedene Gruppen: darunter Querdenker, Verschwörungsideologen und auch Rechtsextreme. Der Demozug zog zum Friedensplatz mitten in der Dortmunder Innenstadt. Auch in mehreren anderen Städten demonstrierte das Bündnis am Samstag bundesweit für flächendeckende Grenzkontrollen und ein Ende der finanziellen und militärischen Unterstützung der Ukraine.
Demonstranten eingekesselt
Das Dortmunder Anti-Nazi-Bündnis Blockado hatte zu Gegendemos aufgerufen. Laut Polizei hatten sich zwischen 300 bis 500 Menschen hierfür gegenüber des Dortmunder Hauptbahnhofes versammelt. Jedoch verließen einige Demonstranten die geplante Route. Diese hätten Absperrungen durchbrochen, um zu der Demonstration von "Gemeinsam für Deutschland" durchzudringen, so die Polizei.

Demo mit Gegendemo in Dortmund
Die Polizei hatte daraufhin mehr als 100 Personen stundenlang in der Innnenstadt eingekesselt. Der Veranstalter hatte inzwischen seine Gegendemo offiziell aufgelöst. Dennoch zogen Gegendemonstranten zum Platz der alten Synagoge. Hierzu wurde eine neue Versammlung angemeldet.
Mehr als einhundert Menschen blockieren Straße

Die Antifa blockiert die Straße für den Autokorso.
Die Demo von "Gemeinsam für Deutschland" wurde immer wieder blockiert. Etwa 30 Menschen, die sich als Dortmunder Antifa zu erkennen gaben, hatten zwischenzeitlich den Dortmunder Wall und damit den Autokorso blockiert.

Blockade des Demonstrationszuges am Dortmunder Theater
Und vor dem Dortmunder Theater hatte schon die nächste Blockade auf die Demonstranten gewartet: Mehr als 100 Menschen saßen mitten auf dem mehrspurigen Dortmunder Wall, sodass der Protestzug von "Gemeinsam für Deutschland" stoppen musste. Die Polizei löste beide Blockaden auf.
Vereinzelt Rechtsextreme unter Demonstranten
Die Demonstranten von "Gemeinsam für Deutschland" forderten unter anderem flächendeckende Grenzkontrollen und einen Stopp der Hilfsgelder Deutschlands an die Ukraine. Der Verfassungsschutz schätzt die Forderungen weder als rechtsextremistisch noch verfassungsfeindlich ein. Jedoch waren schon bei Protesten im März vereinzelt "Rechtsextremisten und Personen aus dem Spektrum der verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates" dabei.
Auch an diesem Samstag waren wieder etwa 20 Dortmunder Neonazis bei der Kundgebung, wie ein WDR-Reporter beobachtete. Zudem wurden Flyer der Partei "Die Heimat", ehemals NPD, verteilt.
Bei den vergangenen Demonstrationen sei es den extremistischen Akteuren nicht gelungen, "einen relevanten oder gar steuernden Einfluss auf die Proteste zu nehmen", so der Verfassungsschutz. Dennoch bestehe das Risiko, dass Rechtsextreme gesellschaftliche Spannungen für sich nutzten, um für zuvor nicht extremistische Gesellschaftsteile anschlussfähig zu erscheinen.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Polizei Dortmund
- Nachrichtenagentur dpa
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 26.04.2025 auch im Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr.