
Nordrhein-Westfalen Ende des Großmarkts in Köln: Einige Händler vor dem Aus
Zu Beginn des kommenden Jahres sollen die Händler auf dem Großmarkt in Köln ihre Hallen geräumt haben. Denn auf dem riesigen Gelände soll das neue Quartier Parkstadt Süd mit bis zu 4.000 Wohnungen entstehen.
Pino Aronica vom Fruchthändler Fa.Zimmermann steht in der Großmarkthalle. Die drei Handelsstände sind leer geräumt. Nach 130 Jahren hat die Firma die Halle verlassen.

Pino Aronica in der Großmarkthalle
Noch beliefert sie die Kunden aus dem eigenen Kühlregallager auf dem weitläufigen Großmarktgelände - ein picobello aufgeräumter Betrieb, eine Insel der Sauberkeit auf dem verwahrlost wirkenden Großmarktgelände.
Neues Gelände nicht in Sicht
Die Stadt scheint die aktuell dort noch arbeitenden Händler abgeschrieben zu haben, sagt der Geschäftsführer des Betriebes. Versprochen war ihnen ein Umzug auf ein neues Gelände im Kölner Westen. Doch nach politischem Hin und Her und langen Vorplanungen hat sich dort bisher nichts getan. Auch eine Zwischenlösung zeichnet sich nicht ab. Die Wirtschaftsförderung der Stadt sollte bei der Grundstücks- oder Hallensuche helfen. Mit geringem Erfolg.
Händler ziehen weg

Hochregallager der Fa. Zimmermann
Die Folge: Die Großmarkthändler suchen sich auf eigene Faust einen neuen Firmensitz. Drei Händler ziehen gemeinsam in den Stadtteil Gremberghoven, andere zusammen nach Poll. Das aber bedeutet, dass der Großmarkt in seine Einzelteile zerfällt.
Die Kundschaft aus Wochenmarkthändlern und Gastronomen wird zukünftig quer durch die Stadt fahren müssen, um die nötigen Einkäufe machen zu können. Wer alles an einem Ort haben will, der muss zukünftig ins niederländische Venlo fahren. Dort ist der nächstgelegene Großmarkt.
Neuer Großmarkt frühestens 2031
Frühestens 2031 könnte ein neues Großmarktgelände in Köln fertig sein, auf das die Händler dann umziehen könnten. Doch dazu werde es nicht kommen, sagt der Händler Pino Aronica. Denn wer als Händler jetzt investiere, um neue Kühlhäuser zu bauen, werde in ein paar Jahren nicht erneut Geld in die Hand nehmen können für den Umzug.
Die Aussichten für seinen eigenen Betrieb sind schlecht. Die Firma müsste mit rund 600.000 Euro mehr Geld investieren, als sie sich leisten kann. Nach 130 Jahren ist das Ende des Früchtehändlers Zimmermann absehbar.
Unsere Quellen:
- Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt
- Stadt Köln
- KölnBusiness Wirtschaftsförderung
- Reporter vor Ort