Eine mit der Aufschrift "Wasserstoff" gekennzeichnete Rohrleitung

Niedersachsen Studie: Unternehmen in Südniedersachsen brauchen Wasserstoff

Stand: 11.06.2025 17:30 Uhr

Um klimaneutral zu wirtschaften, brauchen einige Unternehmen aus Südniedersachsen einer neuen Studie zufolge perspektivisch Wasserstoff. Ob und wie sie den bekommen, steht aber noch nicht fest.

Der klimaneutral erzeugbare Energieträger soll der Wirtschaft helfen, auf fossile Brennstoffe wie Erdgas zu verzichten - spätestens bis 2045, wie es die Klimaziele vorschreiben. Die Ampel-Regierung hatte zuletzt den Bau eines sogenannten Kernnetzes zur Wasserstoff-Versorgung auf den Weg gebracht. Doch dessen Pipelines werden im Wesentlichen an den Landkreisen Göttingen, Northeim, Goslar, Hildesheim und Holzminden vorbeiführen - während hiesige Unternehmen durchaus Wasserstoff benötigen werden, wie eine Machbarkeitsstudie im Auftrag der Südniedersachsenstiftung zeigt.

28 Unternehmen auf Wasserstoff angewiesen

28 hiesige Unternehmen, die bislang einen hohen Energieverbrauch haben, benötigen der Studie zufolge spätestens 2045 eine Versorgung mit Wasserstoff. Insbesondere gelte das für Hersteller von Glas, Keramik, Zement sowie Papier und Pappe, die bislang häufig mit Erdgas Prozesswärme erzeugten. Rund 230 weitere größere Unternehmen könnten der Studie zufolge von einer Umstellung auf Wasserstoff profitieren. Sie verfügten aber auch über Alternativen wie etwa Biomethan oder der Elektrifizierung von Anlagen. Für das Jahr 2045 errechneten die Studienautoren für Südniedersachsen einen maximalen Wasserstoffbedarf von 5,5 Terrwattstunden.

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Südniedersachsenstiftung warnt vor Standortverlagerungen

Die Studie im Auftrag der Südniedersachsenstiftung wurde am Dienstag bei einem Treffen der sogenannten Wasserstoffallianz in Einbeck vorgestellt. In dem Bündnis haben sich die Stiftung, lokale Energieversorger und Netzbetreiber sowie hiesige Unternehmen zusammengeschlossen. In weiteren Studien soll nun unter anderem beleuchtet werden, wie genau ein Wasserstoff-Verteilnetz für die Region aussehen könnte. Geboten sei die Wasserstoffanbindung, meint Florian Renneberg, zweiter Vorsitzender der Südniedersachsenstiftung. Andernfalls stehe für manche Branchen der Standort Südniedersachsen perspektivisch auf der Kippe.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 11.06.2025 | 15:00 Uhr