
Niedersachsen Saisonbilanz TSV Hannover-Burgdorf: Im Kreis der Top-Teams etabliert
Lange Zeit war die TSV Hannover-Burgdorf in der abgelaufenen Handball-Saison sogar ein Kandidat auf die deutsche Meisterschaft. Am Ende stand Rang sechs - und der zweitbeste Zuschauerschnitt der Bundesliga.
Die Bäume mögen nicht in den Himmel wachsen bei den "Recken", aber sie wachsen. Sowohl auf dem Spielfeld, auf dem die Mannschaft lange Zeit überragend agierte und die große Überrsachung der Bundesliga war, als auch im Umfeld: Die Niedersachsen steigerte ihren Zuschauerschnitt erheblich und lockten die zweitmeisten Fans aller Erstligisten in ihre Halle.
Der Club befand sich in der gerade beendeten Spielzeit für Monate auf einem kaum für möglich gehaltenen Höhenflug. Zehn Spieltage vor dem Saisonende fragten sich nicht nur eingefleischte Experten: Kann die TSV Hannover-Burgdorf tatsächlich die große Sensation schaffen und deutscher Meister werden? Oder zumindest Platz zwei erobern und die Champions League erreichen?
Das Team von Trainer Christian Prokop hatte bis dahin eine überragende Saison abgeliefert, mehrere Partien nach teilweise deutlichen Rückständen gewonnen und sich in den Top 3 festgebissen.
"Klar ist: Wir sind Sechster, Siebter und Sechster geworden zuletzt und wollen uns steigern."
— TSV-Trainer Christian Prokop
"Ergebnistechnisch hatten wir schon das eine oder andere Mal Glück, was aber sehr verdient war durch den Kampfeswillen und den Mannschaftszusammenhalt", sagte Prokop im NDR Interview mit Blick auf jene 24 Spiele. Und den Nachsatz: "Das hat uns am Ende ein wenig gefehlt."
Niederlage gegen Göppingen "mentaler Knacks"
Der 25. Spieltag erwies sich letztlich als Wendepunkt in die falsche Richtung. Die 30:36-Heimpleite gegen FA Göppingen setzte einen Negativlauf in Gang, den die TSV nicht mehr stoppen konnte. "Das war schon ein mentaler Knacks", sagte Prokop: "Bei einem Sieg hätten wir Tabellenführer sein können."
"Recken" in der European League dabei
Auch wenn die Saisonschlussphase ein wenig Schatten auf die Gesamtleistung mit der Qualifikation für die European League wirft: Die TSV hat sich unter den Topclubs der Liga etabliert - und ist in Hannover eine feste Größe geworden. 9.169 Zuschauer kamen im Schnitt zu den Partien, fast 2.500 mehr als in der vergangenen Saison. Lediglich der THW Kiel hatte einen höheren Zuspruch (10.071).
Uscins und FIscher als Fixpunkte
Prokop hat um die Youngster Renars Uscins und Justus Fischer eine Mannschaft aufgebaut, die durch eine etwas unorthodoxe, aggressive Deckung und hohe Intensität besticht. "Über Abwehr und Tempospiel haben wir Spiele an uns gerissen. Das ist auch unsere DNA. Unsere Spielweise ist mutig und energiegeladen", unterstrich Prokop.
Und die Entwicklung soll sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Uscins und Fischer haben ihre Verträge bis 2027 verlängert und werden die beiden Fixpunkte bei der TSV bleiben. "Es geht den Jungs darum, mitzugestalten, sich zu entwickeln. Und sie wissen, dass sie hier ein tolles Umfeld haben", so Prokop.
Große Kampfansage gibt es aber nicht von ihm. Zumal die Belastung durch die Teilnahme am Europacup steigen wird. Trotzdem betonte Prokop: "Klar ist: Wir sind Sechster, Siebter und Sechster geworden zuletzt und wollen uns steigern."
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Sport aktuell | 11.06.2025 | 15:17 Uhr