
Niedersachsen Ministerpräsident Olaf Lies verursacht Fahrradunfall
Der niedersächsische Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) hat beim Öffnen einer Autotür einen Radfahrer übersehen. Der Mann stürzte und verletzte sich an der Hand.
Nach Angaben von Regierungssprecher Christian Budde geschah der Unfall Donnerstagmorgen um 7 Uhr in Hannover. Ministerpräsident Lies wurde von seinem Fahrer zum ersten Termin des Tages gebracht - beim Rüstungskonzern Rheinmetall in Unterlüß. Auf dem Weg wollten sie im Innenstadtbereich von Hannover noch Christian Budde einsammeln. Der Fahrer stoppte den Audi A8 und hielt am Straßenrand an. Nach Buddes Angaben öffnete Olaf Lies die Autotür hinten rechts, um seinem Sprecher auf dem Bürgersteig etwas zuzurufen. Dabei übersah er den Radfahrer, der von hinten kam.
Fahrlässige Körperverletzung?
Budde zufolge "touchierte" der Radfahrer die Autotür und stürzte, dabei brach er sich offenbar den kleinen Finger. Olaf Lies sei sofort ausgestiegen und habe mit dem Radfahrer gesprochen. Ein Rettungswagen brachte den Mann später ins Krankenhaus, die Polizei war ebenfalls an der Unfallstelle. Im Unfallbericht, der in solchen Fällen standardmäßig von der Polizei angefertigt wird, stehe, dass wegen "fahrlässiger Körperverletzung" ermittelt werde, so Budde. Das sei ein normaler Vorgang. Noch zu klären sei dagegen, warum im Bericht auch ein "unerlaubtes Entfernen vom Unfallort" stehe. "Wir sind aber zuversichtlich, dass sich das schnell klären wird", so Budde.
Sprecher: Lies und Radfahrer haben Nummern ausgetauscht
Er und Lies hätten vor Ort auf ihre Frage, ob sie weiterfahren könnten, Kopfnicken und Zustimmung wahrgenommen. Die Situation sei aber auch "ungewöhnlich und unübersichtlich" gewesen. Am Ende habe vielleicht noch einmal die konkrete Aussage von Lies gefehlt: "Ich war der Verursacher." "Aber für uns war das klar", sagte Budde. Dem Ministerpräsidenten sei es wichtig gewesen, wie es dem Unfallopfer gehe und dass die Nachsorge geklärt sei. Er habe auch Telefonnummern mit dem Mann ausgetauscht und mittlerweile bereits einmal mit ihm gesprochen. Er sei noch im Krankenhaus und werde dort zur Wundnachsorge über das Wochenende bleiben.
Staatsanwaltschaft sieht keine Anhaltspunkte für "unerlaubtes Entfernen"
Die Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte auf NDR Nachfrage, dass die Polizei einen entsprechenden Unfallbericht übermittelt habe. In der Tat seien Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet worden. Ausreichend Anhaltspunkte für das "unerlaubte Entfernen vom Unfallort" sieht die Staatsanwaltschaft dagegen nicht. Alle Beteiligten seien vor Ort gewesen, als die Polizei eintraf und der Ministerpräsident habe sich auch persönlich mit dem Unfallopfer befasst.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 13.06.2025 | 13:00 Uhr