
Niedersachsen Hannover: Dänisches Unternehmen kauft Hörgeräte-Kette Kind
Die Hörgeräte-Kette Kind mit Sitz in Großburgwedel (Region Hannover) soll vom dänischen Unternehmen Demant übernommen werden. Das teilte der Familienbetrieb am Mittwoch mit.
Der Name Kind soll demnach aber erhalten bleiben. Der nach eigenen Angaben größte Zukauf in der Firmengeschichte kostet den dänischen Branchenriesen 700 Millionen Euro. Sobald alle behördlichen Genehmigungen vorliegen, soll der Deal voraussichtlich im Laufe des zweiten Halbjahres abgewickelt werden, so Demant. So soll die Präsenz auf dem deutschen Markt ausgebaut werden, heißt es.
Marktführer durch Übernahme
Denn in Deutschland gehört Kind bereits mit etwa 600 Filialen zu den größten Anbietern. Durch die Übernahme würde das Unternehmen auf 900 Standorte anwachsen und dann Marktführer werden, so Demant. Weltweit käme der Branchenriese dann auf mehr als 3.600 Filialen. Mit Demant habe man den idealen Partner gefunden, um das Erbe weiterzuführen, sagte der derzeitige Geschäftsführer Alexander Kind. Er werde sich nach Abschluss der Übernahme aus dem Familienbetrieb zurückziehen. Seit 1970 wurde das Unternehmen von seinem Vater Martin Kind aufgebaut. Weltweit arbeiten dort etwa 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Gewerkschaft: Hoffnung auf Tarifvertrag
Für den Verkauf hat es laut Gewerkschaft ver.di keine Anzeichen gegeben. Der kam völlig überraschend, sagt Gewerkschaftssekretär Mizgin Ciftci. Die Beschäftigten seien per Mail darüber informiert worden. Später folgte ihm zufolge noch ein Video von Geschäftsführer Alexander Kind. Weil es bei Kind keine Tarifverträge gäbe, seien die Mitarbeitenden sowieso leidgeplagt, sagte Ciftci dem NDR Niedersachsen. Die Mitarbeitenden hoffen ihm zufolge jetzt auf eine tarifliche Bezahlung bei Demant und, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 11.06.2025 | 18:00 Uhr