Niedersachsen Fitness-Trend Hyrox: Osnabrückerin fährt zur WM nach Chicago
Hyrox ist ein noch junger Trendsport aus Deutschland, der mittlerweile auf der ganzen Welt ausgeübt wird und immer mehr Fans findet. Gefragt sind dabei Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und mentale Stärke.
Die 24-jährige Johanna Heidemann schiebt einen mit Gewichten beladenen Trainingsschlitten durch die Halle in Osnabrück. Die Anstrengung ist der Wirtschaftspsychologie-Studentin deutlich anzusehen. Doch die junge Frau will genau das: an ihre Grenzen gehen und sogar noch darüber hinaus. Und das kann sie hier beim Hyrox-Training. Vor ungefähr zwei Jahren hat sie die Sportart für sich entdeckt und sich vor kurzem bei einem Wettkampf in Köln für die WM qualifiziert. "Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet und war total überrascht", so Johanna Heidemann, die aktuell bis zu achtmal pro Woche trainiert.
Disziplinen sind weltweit gleich
Johanna Heidemann hat sich bei einem Wettkampf in Köln für die WM in den USA qualifiziert.
Das Hyrox-Konzept ist schnell erklärt: Die Sportlerinnen und Sportler müssen bei dieser Fitness-Challenge insgesamt achtmal 1.000 Meter laufen, unterbrochen von verschiedenen Fitness-Workouts. Die Disziplinen sind standardisiert, was einen direkten Vergleich zwischen den Aktiven möglich macht. Auch die eigenen Fortschritte können so gut gemessen werden. Es gibt keine Qualifikationszeiten und in den Wettkämpfen auch kein Zeitlimit. Jeder kann mitmachen, völlig unabhängig vom Fitnesslevel oder vom Alter. Und genau das macht Hyrox auch als Breitensport attraktiv und immer beliebter. Bei den Wettkämpfen kann man im Einzel, als Paar oder im Team an den Start gehen.
Übungen für alle Muskelgruppen
Insgesamt gibt es acht verschiedene Workouts, an die sich jeweils ein 1.000-Meter-Lauf anschließt. Die Übungen sind so konzipiert, dass alle Muskelgruppen und Körperbereiche angesprochen werden. Dazu gehören: 1.000 Meter auf dem Ski-Ergometer, Gewichtsschlitten ziehen und auch schieben, sogenannte Burpee-Weitsprünge, 1.000 Meter auf dem Ruder-Ergometer, mit schweren Gewichten in den Händen eine Strecke zurücklegen, Ausfallschritte mit Sandsack auf den Schultern sowie Medizinballwürfe an eine Wand. Die besten Profis schaffen das gesamte Programm in unter einer Stunde. Die Bestzeit von Johanna Heidemann liegt bei einer Stunde und 13 Minuten, die sie am liebsten schon bei der WM unterbieten würde.
Weltweit wächst das Interesse
Wie beliebt Hyrox mittlerweile geworden ist, belegen die Zahlen. In diesem Jahr sind insgesamt rund 110 internationale Wettbewerbe angesetzt - mit gut 850.000 Teilnehmenden, so die Hauptorganisatoren. In London sind zum Beispiel im November schon mehr als 30.000 Menschen angemeldet, in Sydney im Dezember gehen rund 22.000 Sportler an den Start. Hyrox hat sich zur Fitness-Massenbewegung entwickelt, die immer mehr Menschen in ihren Bann zieht. "Ich kann mir nichts anderes mehr vorstellen und das geht vielen so", so Johanna Heidemann über den Hype. Bei der WM rechnet sie sich zwar keine Siegchancen aus, vielmehr geht es ums Mitmachen und sich mit den vielen Teilnehmern aus der ganzen Welt zu messen.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 12.06.2025 | 19:30 Uhr
