Sonne

Niedersachsen Erster Blick auf den Sonnen-Südpol mit Technik aus Göttingen

Stand: 12.06.2025 15:10 Uhr

Erstmals hat eine Raumsonde den Südpol der Sonne aus nächster Nähe aufgenommen. Die ESA/NASA-Mission "Solar Orbiter" lieferte Ende März Bilder und wichtige Messdaten zum Magnetfeld der Sonne.

Der Zeitpunkt des Vorbeiflugs sei ideal gewesen, teilte das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen mit. Denn die Sonne befinde sich aktuell im sogenannten Aktivitätsmaximum - ein besonders aktiver Abschnitt ihres rund elfjährigen Zyklus. In dieser Phase kehre sich auch die magnetische Polarität der Sonne um.

Technik aus Göttingen im All

Die Messdaten zeigten: Das Magnetfeld am Südpol war beim Vorbeiflug stark verändert und zeigte ein unübersichtliches Geflecht verschiedener Feldrichtungen - ein Zustand, den Forschende als Ausnahme betrachten. Die Polarregionen der Sonne gelten bisher als weitgehend unerforscht. Doch gerade dort vermuten Wissenschaftler entscheidende Hinweise auf den Ursprung des Sonnenzyklus - die "innere Uhr" des Sterns.

Ein Diagramm zeigt aufgenommene Daten der Sonnenmission.

Die Mission am Südpol der Sonne lieferte den Forschenden wichtige Daten über eine kaum untersuchte Region der Sonne.

Vorbeiflug beim Aktivitätsmaximum des Pols

In den kommenden Jahren soll "Solar Orbiter" die Pole mehrfach überfliegen. Ziel sei es, das Magnetfeld besser zu verstehen - und damit auch die Ursachen von Polarlichtern und Sonnenstürmen auf der Erde. An der Mission beteiligt war das sogenannte Doppelteleskop PHI, entwickelt am MPS in Göttingen. Ergänzt werden die Messdaten durch zwei weitere Instrumente, an denen das Institut ebenfalls beteiligt ist, so die Göttinger Forscher.