Ein Lkw mit der Aufschrift MOBILISE - das mobile One-Health-Labor für die Diagnostik von hochpathogenen Erregern.

Mecklenburg-Vorpommern Riems: Friedrich-Loeffler-Institut testet mobiles Labor

Stand: 13.06.2025 18:10 Uhr

Der Prototyp ist kleiner als bisherige Modelle und kann direkt zum Ort eines unerklärlichen Krankheitsausbruchs gebracht werden.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems (Landkreis Vorpommern-Greifswald) testet noch bis kommenden Freitag den Prototypen eines mobilen Labors. Der in Estland hergestellte Allrad-LKW hat Laborflächen an Bord, um hochansteckende Erreger zu diagnostizieren. Mit dem mobilen Labor können bei unerklärlichen Krankheitsausbrüchen direkt vor Ort Proben von Menschen, Tieren und aus der Umwelt untersucht werden. Nach Angaben des FLI wurden mobile Labore bereits in der Vergangenheit in Afrika eingesetzt, etwa im Rahmen der Ebola-, Corona- und mPox-Ausbrüche. Weil dabei allerdings meist 30 bis 40 Tonnen schwere Labor-Trucks verwendet wurden, kamen diese nur selten an den eigentlichen Ort des Geschehens. Der neue Prototyp ist viel kleiner und geländegängig. Die Laborfläche könne durch ausfahrbare Seitenwände erweitert werden, erklärte eine Sprecherin des FLI.

Noch weitere Testläufe im Ausland nötig

Das von der EU geförderte Projekt "Mobilise" wird vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg koordiniert. Nach ersten Testläufen in Österreich und Deutschland sollen weitere in Griechenland und Ostafrika folgen. Bevor "Mobilise" in den "echten Einsatz gehen kann", müssten noch weitere Betriebsgenehmigungen eingeholt werden, hieß es.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 13.06.2025 | 17:30 Uhr