Mecklenburg-Vorpommern Greifswalder diskutieren über Sicherheit im Ostseeraum
Eine Wissenschaftlerin hat über ihre Erkenntnisse informiert. Die Meinungen über Bedrohung und Aufrüstung gingen auseinander.
Beim jüngsten "Greifswalder Europagespräch" ging es um die Frage der Sicherheit im Ostseeraum. Christina Stremming vom Interdisziplinären Forschungszentrum Ostseeraum der Greifswalder Universität war zu Gast und vermittelte ihre Forschungsergebnisse zu diesem Thema. Auch in Deutschland, so die Politikwissenschaftlerin, sei ein wachsendes Bedürfnis nach Sicherheit erkennbar, und ebenfalls eine zunehmende Akzeptanz militärischer Rüstung. Eingeladen hatte Niels Gatzke von der Europa-Union Vorpommern-Greifswald. Von der Möglichkeit der Diskussion wurde rege Gebrauch gemacht. Die Meinungen darüber, wie nötig diese Sicherheit sei, gingen weit auseinander. Einige der Anwesenden sahen keine Notwendigkeit einer militärischen Aufrüstung, da es auch keine Bedrohung gäbe und sahen in Gesprächen mit Putin eine nachhaltige Lösung des Konfliktes. Andere machten deutlich, dass sie durchaus eine Bedrohung empfänden und im Russischen Präsidenten einen Agressor ohne Verhandlungsbereitschaft sähen.
Rüsten oder Reden?
Christina Stremming unterstrich ihre Beobachtung, dass es auch länderübergreifend durchaus unterschiedliche Einschätzungen darüber gäbe, wie gefährlich die Situation sei. In den östlichen Anrainerstaaten sei die Wahrnehmung einer Bedrohung durch Russland aufgrund der direkten Nachbarschaft sehr viel höher. Die Expertin plädierte für eine größere Bereitschaft, diese Situation der Partnerländer ernst zu nehmen. Die Sicherheit im Ostseeraum könne nur gemeinsam gewährleistet werden: „Polen, Finnland oder Litauen - sie sind Teil der Nato wie wir, und damit auch unsere Partner“, sagt Christina Stremming. Dass sich ein Bewusstsein für deren Situation inzwischen auch in hier entwickelt, manifestiere sich an der Stationierung deutscher Truppen in Litauen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 14.06.2025 | 08:35 Uhr
