
Hessen U21-EM: Europas Talentscouts schauen auf sechs Eintracht-Profis
Vier Deutsche, ein Däne und ein Franzose: Eintracht Frankfurt untermauert mit gleich sechs Jungprofis bei der U21-EM den Ruf als verlässliche Talentschmiede des europäischen Fußballs.
Zu den bekanntesten Namen dieser Junioren-Europameisterschaft zählen sie nicht, da klingen andere Akteure lauter, etwa die englischen um Jobe Bellingham (AFC Sunderland, bald wohl Dortmund), Harvey Elliott (FC Liverpool) oder James McAtee (Manchester City), natürlich auch manch französischer Nachwuchsmann wie der Ex-Münchner Mathys Tel.
Sehr wohl aber braucht sich die Frankfurter Eintracht in der Welt von Europas besten U21-Kickern nicht verstecken, sechs Spieler aus dem Hessischen nehmen an der am Mittwoch beginnenden Endrunde in der Slowakei teil. Einzig Dynamo Kiew schickt mehr Spieler (8) zum Ländervergleich als die Eintracht.
Vier Deutsche, ein Däne und ein Franzose
In der deutschen Mannschaft von Antonio Di Salvo tummeln sich vier Frankfurter Fußballer: der zuletzt an die SV Elversberg ausgeliehene Elias Baum, die Senkrechtstarter Nnamdi Collins und Nathaniel Brown sowie der schon seit gefühlt 100 Jahren für die U21 auflaufende Ansgar Knauff. Dazu gesellen sich der Däne Oscar Höjlund und Jean-Matteo Bahoya, der es gerade eben noch in Frankreichs Auswahl packte. Hugo Ekitiké, der einer der ganz großen Stars hätte sein sollen bei der EM, sagte verletzungsbedingt ab.
Die Eintracht erfüllt die hohe Zahl ihrer teilnehmenden Spieler durchaus mit Stolz, es zeigt sich einmal mehr, dass der eingeschlagene Weg der Kaderplanung (junge Spieler verpflichten und entwickeln) in vielen Fällen funktioniert. Der europäische Ruf der Frankfurter als ideales Sprungbrett für Talente kommt nicht von ungefähr.
Frankfurter Duo auf den Flügeln?
Für Di Salvo ist die Eintracht "ein Topclub", den er regelmäßig auch live vor Ort verfolgte. Bedingt durch den Champions-League-Einzug sei bei seinen Frankfurter Jungs "deutlicher Rückenwind" zu spüren. Gerade Collins und Brown könnten auf den Außenverteidiger-Positionen der DFB-Auswahl ein gewinnbringendes Flügelduo bilden. "Sie haben gezeigt, dass sie sehr viel Stabilität geben können", so ihr Trainer.
Baum gilt dagegen nach seiner ersten richtigen Profisaison als Herausforderer, als Backup unter anderem zu Collins. Der Frankfurter Rundschau sagte Baum kürzlich: "Ich möchte einfach meinen Beitrag für die Mannschaft leisten." Di Salvo bemerkte indes nach der bärenstarken Zweitligasaison des Rechtsverteidigers in Elversberg "sehr viel Selbstvertrauen" beim 19-Jährigen, der nach dem Heidenheimer Paul Wanner der zweitjüngste Profi des deutschen Teams ist.
Auf Knauff ist "immer Verlass"
Womit automatisch die Überleitung zum ältesten DFB-Kicker bei der EM gegeben wäre: Mit seinen 23 Jahren ist das Turnier das letzte für Knauff in der U21, dafür hat er sich wie das komplette Team sehr viel vorgenommen. Das Halbfinale soll es schon sein, bestenfalls mehr.
Auf Knauff sei "immer Verlass", sagt Di Salvo, zumal sich der Frankfurter zuletzt ja in prächtiger Form befand. Vor allem, so der Coach: "Er kann problemlos einen Drei-Tages-Rhythmus gehen." Sehr hilfreich für solche eine eng getaktete Endrunde.