
Hessen Schlag gegen Geldwäsche-Bande in Kasseler Autohaus
Ein Autohaus in Kassel soll in großem Stil Geld gewaschen haben. Der Betrieb fiel den Behörden schon vor mehreren Jahren auf. Jetzt wurde der Geschäftsführer festgenommen.
Ermittlern ist ein Schlag gegen eine mutmaßliche Geldwäschebande gelungen. Die Beschuldigten sollen Bargeld aus Straftaten in einem Autohaus in Kassel gewaschen haben, wie die Kasseler Staatsanwaltschaft und die Polizei im niedersächsischen Göttingen am Mittwoch mitteilten. Der Geschäftsführer des Autohauses wurde festgenommen.
Den Angaben zufolge gibt es mehrere weitere Verdächtige im Alter zwischen 38 und 79 Jahren. Sie stehen im Verdacht der gewerbs- und bandenmäßigen Geldwäsche. Zudem ergaben sich Hinweise auf Steuerhinterziehung und gewerbsmäßige Hehlerei hochwertigen Schmucks durch die Geschäftsführung des Autohauses, wie die Beamten weiter mitteilten.
Durchsuchungen auch in Hessen
In mehreren Bundesländern fanden am Mittwoch insgesamt 18 Durchsuchungen statt. Bei den Einsätzen in Hessen, Thüringen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurden zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt, unter anderem Schmuck, hochwertige Uhren, Handtaschen und Waffen. Auch 14 Luxusautos im Wert von 1,4 Millionen Euro wurden beschlagnahmt, darunter ein Bentley, ein Maserati und mehrere Mercedes.
Die Ermittlungen wegen Geldwäsche liefen laut Staatsanwaltschaft bereits seit 2024. Mehrere Banken hätten Hinweise auf Geldwäsche mit Bezug zu dem Autohaus angezeigt. Auslöser der Ermittlungen seien zudem Erkenntnisse aus einem laufenden Verfahren wegen Subventionsbetrugs in Berlin gewesen.
Autohaus bereits seit 2021 im Visier
Der Betrieb in Kassel war bereits 2021 durch Ermittlungen des Berliner Landeskriminalamts in den Fokus der Behörden geraten, weil Käufer mit betrügerisch erlangten Corona-Hilfen hochwertige Autos bei dem Autohaus erworben hatten. Daraufhin prüften Ermittler Konten der mutmaßlichen Autokäufer und fanden nicht erklärbare Bargeldeinzahlungen.
Auf das Konto des Autohauses wurden 2024 zudem rund 1,4 Millionen Euro in bar eingezahlt. Die Herkunft des Geldes habe die Geschäftsführung nicht plausibel erklären können, hieß es.