Das Team des Bettenrennens trainiert.

Hessen "Knaresborough Bed Race": Bebraer Team startet beim legendären Bettenrennen in England

Stand: 13.06.2025 09:34 Uhr

Mehr als 600 Sportler, 30.000 Fans und rasende Betten auf vier Rädern - beim "Knaresborough Bed Race" steht eine englische Kleinstadt Kopf. Und mittendrin: ein Team aus dem osthessischen Bebra.

Es wird ernst am Wochenende für die "Red Dogs" aus Bebra (Hersfeld-Rotenburg). Dem siebenköpfigen Team aus der osthessischen Kleinstadt steht ein ungewöhnlicher Wettkampf weit entfernt von zuhause bevor: das "Knaresborough Bed Race" im Norden Englands. Das traditionelle Bettenrennen findet seit 1966 in der Kleinstadt Knaresborough statt.

So trainierte das Team aus Bebra für das Bettenrennen in England

Das Rennen: Kreativ, kurios, kräftezehrend

Am Samstag messen sich in Knaresborough rund 90 Teams in der kuriosen Disziplin des Bettenrennens. Ein Team setzt sich aus einer Lenkerin oder einem Lenker und sechs Anschiebenden zusammen. Die Rennstrecke von knapp vier Kilometern Länge führt durch die Straßen der Kleinstadt und am Ende durch den Fluss Nidd. Die "Betten" gleichen eher Seifenkisten als echten Schlafplätzen. Viele Teilnehmende stecken eine Menge Kreativität in die Gestaltung - schließlich werden nicht nur die Gewinnerteams, sondern auch die ansehnlichsten Rennbetten prämiert.

Tradition kommt wieder in Schwung

Seit den 1970er-Jahren nehmen Teams aus Bebra an dem Rennen teil, sie haben im Jahr 2000 sogar den Titel geholt. Zuletzt war die Tradition jedoch etwas eingeschlafen, sagt der erste Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Ernst-Olaf Mende: "Ich habe die letzten Jahre immer wieder versucht, ein Team hinzuschicken. Corona kam dazwischen, davor war es schon schwer."

Die Wiederaufnahme nach mehreren Jahren Pause macht das Rennen am Samstag für ihn zu etwas ganz Besonderem: "Ich bin so happy, dass das dieses Jahr klappt. Vielleicht bringt es ja die Tradition wieder ins Rollen", freut sich Mende.

Auch die "Red Dogs" sind hoch motiviert: "Wir freuen uns einfach drauf, es wird ein Spaß und wir haben richtig Bock", berichtet Anschieberin Laura Spoelstra. Die Bettensportlerinnen und -sportler aus Osthessen sind ein eingespieltes Team. Sie kennen sich schon aus der Rotenburger Rettungshundestaffel und haben bereits einige Läufe in Knaresborough absolviert.

Rückblick ins Jahr 2000: Als ein Bebraer Team schon einmal das Bettenrennen in England gewann

Trotzdem nehmen sie den Wettkampf nach längerer Pause keineswegs auf die leichte Schulter. Ihr Training läuft seit sechs Wochen - laut Spoelstra mit sichtbarem Erfolg: "Man merkt, dass wir uns sehr verbessert haben."

Abertausende Zuschauende erwartet

Die ungewöhnliche Disziplin sorgt in Bebra schon mal für Erstaunen, wie Spoelstra lächelnd anmerkt. Jeder, der uns sieht lacht sich erstmal kaputt und denkt sich: Was machen die da eigentlich? Aber es finden alle glaube ich ganz lustig." Das wird vermutlich auch in England so sein. Zur 58. Ausgabe des Bettenrennen werden am Samstag in Knaresborough englischen Medien zufolge bis zu 30.000 Zuschauende erwartet - ein echtes Spektakel in der 15.000-Seelen-Stadt.