Hamburg Schöne bunte Lego-Welt in Hamburgs Hafencity
Im Westfield Hamburg-Überseequartier eröffnet Norddeutschlands erstes Lego Discovery Centre. Aus mehr als einer Million Steinen ist da die ganze Welt und noch viel mehr erschaffen worden. Kritik gibt's auch.
Ein Leuchtturmprojekt will es sein: Norddeutschlands erstes Lego Discovery Centre, in der Westfield-Passage der Hamburger Hafencity. Auf 3.000 Quadratmetern ist hier die ganze Welt der bunten Bausteine zu erleben. Drei Jahre lang und in mehr als 25.000 Stunden Bauzeit haben rund 100 Baumeisterinnen und -meister berühmte Wahrzeichen wie die Elbphilharmonie oder das Hamburger Rathaus aus mehr als 1,3 Millionen Lego-Steinen erschaffen.
"Die fantastischen Modelle sind alle in detailverliebter Kleinstarbeit von Hand gefertigt", erzählt Geschäftsführerin Miriam Wolframm.
Das Herzstück bilden natürlich Hamburgs Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus und die Elbphilharmonie.
Bauen steht für Innovation und Kreativität
An diesem Tag sind auch Testspielkinder der KITA Wabe und Hamburgs Senatorin für Wirtschaft und Innovation, Melanie Leonhard (SPD), gekommen. Sie ist mit den bunten Steinen bestens vertraut. Erst am Wochenende hat sie mit ihnen gespielt - zusammen mit ihrem Sohn. Das aber ist nicht der einzige Grund für ihre Begeisterung: "Wir sind ja eine sehr junge Stadt und wir wollen eine Innovationsstadt sein und was passt da besser als kreatives Bauen?"
Herzstück aus den mehr als eine Million Teile ist die "Mini World" mit Wahrzeichen der Hansestadt. Einer von insgesamt zwölf Bereichen mit Namen wie "Imagination Express", wo Besucher eine virtuelle Zugfahrt durch eine XXL-Lego-Welt erleben können, oder "Weltraum Mission". Dort wird ein selbstgebautes Lego-Raumschiff digital eingescannt und dann durch den Weltraum gesteuert. Da verschmelzen analog und digital.
Hamburgs Wirtschafts- und Innovationssenatorin kennt sich bestens mit den bunten Steinen aus: Sie spielt regelmäßig mit ihren Kindern Lego.
Spielerlebnis für jedes (Kinder-)Alter
Jüngere Kinder können im "Duplo Park" mit großen Legosteinen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Eher für ältere Kinder ist das 4D-Kinoerlebnis: Hier werden verschiedene Lego-Filme gezeigt, darunter ein Lego-City-Abenteuer. Ein Polizist begibt sich dabei auf eine spektakuläre Räuberjagd, bei der schon mal Hunde und Hot Dogs den Zuschauern quasi um die Ohren fliegen - unterstützt von Wind-, Nebel- und Wassermaschinen.
Konzipiert wurde das Freizeit-Konzept für Familien mit Kindern im Alter von zwei bis zwölf Jahren vom Betreiber Merlin Entertainments gemeinsam mit der in Dänemark ansässigen Lego-Gruppe. Seit seiner Erfindung in den frühen 30er-Jahren ist das dänische Lego Dauerbrenner in Kinderzimmern weltweit. In Hamburg gab und gibt es aber auch Kritik an dem Konzept in der Hafencity - zunächst mal am Preis: 23,50 Euro kostet der Eintritt.
Eintritt nur mit Kindern
Manch großer Fan der kleinen Steine hat außerdem im Netz geschimpft, denn: Erwachsene dürfen ohne Kinder gar nicht rein. Zurecht? "Es gibt so viele Orte, die explizit für Erwachsene sind. Wir wollten hier einen Ort schaffen, der die Kinder ins Zentrum setzt, der für sie gebaut ist, für sie gemacht ist und der sie ernst nimmt", sagt Geschäftsführerin Miriam Wolframm.
Große Kinder brauchen nicht traurig zu sein, sondern müssen nur etwas Geduld haben. Denn im Laufe des Jahres soll es spezielle After-Work-Abende geben, an denen sich Erwachsene ganz frei bewegen und ausleben können. Auch Workshops sind geplant.
Na also. Kreativerlebnis oder Konsumanregung - was die schöne, neue Lego Welt letztendlich mehr ist, liegt im Auge des Betrachters. Klar ist allerdings: Der Weg hinaus führt für alle und jeden immer - durch den Shop.
Mit Informationen von Sandra Hofmann
Dieses Thema im Programm:
NDR Kultur | Hamburg Journal | 11.06.2025 | 19:30 Uhr
