Krankenhaus Groß-Sand in Hamburg-Wilhelmsburg (Archivfoto)

Hamburg Krankenhaus Groß-Sand: Widerstand gegen Schließungspläne

Stand: 12.06.2025 20:32 Uhr

Das Krankenhaus Groß-Sand im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg soll zum 15. Juli in großen Teilen geschlossen werden. Gegen die Entscheidung formiert sich nun Widerstand - in der Klinik und im Stadtteil.

Mitarbeitende der Klinik haben eine Petition gegen die Schließung gestartet. Initiator ist Hans Martin Wismar, Arzt in der Notaufnahme in Groß-Sand. Rund 6.800 Menschen haben bereits online unterschrieben. Aus dem Stadtteil kommt zusätzliche Kritik: Ein wachsender Stadtteil wie Wilhelmsburg brauche ein voll funktionsfähiges Krankenhaus mit Notfallversorgung, heißt es vom Verein Zukunft Elbinsel. "Es geht um Daseinsvorsorge, soziale Gerechtigkeit und darum, ob wirtschaftliche Interessen über Menschenleben gestellt werden", heißt es in der Petition.

Entscheidung des Erzbistums aus Kostengründen

Um die Zukunft des Krankenhauses war lange gerungen worden. Das katholische Erzbistum Hamburg wollte sich schon seit Jahren aus Kostengründen von der Einrichtung trennen. Es hatte bislang vergeblich versucht, das Krankenhaus an einen neuen Träger zu veräußern.

Stadt will auf dem Gelände Stadtteilklinik einrichten

Mitte Juli sollen zunächst Chirurgie und Notfallambulanz schließen, wie das Erzbistum Ende Mai mitteilte. Die Geriatrie und die Neurologische Frührehabilitation sollen zunächst am Standort Wilhelmsburg verbleiben, im Laufe des nächsten Jahres aber in das katholische Marienkrankenhaus umziehen. Anschließend soll das Krankenhaus Groß-Sand an die Stadt verkauft werden, die auf dem Gelände eine Stadtteilklinik einrichten will.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 12.06.2025 | 19:30 Uhr