Carola Veit (SPD), Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft.

Hamburg Konflikt in Nahost eskaliert: Veit sitzt in Israel fest

Stand: 13.06.2025 16:52 Uhr

Hamburgs Parlamentspräsidentin Carola Veit (SPD) sitzt wegen der Angriffe von und auf Israel in Tel Aviv fest. Der Luftraum über Israel sei gesperrt, sagte Veit am Freitag.

Derzeit sei unklar, ob und wie sie Israel verlassen könne. Sie stehe mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv in Kontakt. Die Bürgerschaftspräsidentin war zu einem viertägigen Besuch in das Land gereist und sollte eigentlich am Freitag zurückkehren.

Israel greift Iran aus der Luft an

Israelischer Angriff auf Iran

Israel hatte in der Nacht zum Freitag eigenen Angaben zufolge aus der Luft mit einem Großangriff auf iranische Städte und Atomanlagen begonnen. Der Iran schlug nach israelischen Angaben mit Drohnenangriffen zurück.

Jordanien und der Irak haben deshalb ihre Lufträume geschlossen. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv teilte auf seiner Internetseite mit, er sei für alle Ab- und Anflüge bis auf weiteres gesperrt.

Veit: Auch Menschen in Israel überrascht

Veit sagte NDR Info, auch in Israel seien die Menschen von der aktuellen Entwicklung überrascht worden. Es habe in der Nacht zum Freitag mehrere Alarme gegeben. "Es war dann auch sehr schnell klar, dass der Luftraum über Israel gesperrt ist." Das öffentliche Leben sei zwar nicht komplett zum Erliegen gekommen, aber es sei sehr viel geschlossen, zum Beispiel die Schulen. In Tel Aviv habe man sich am Donnerstag noch fröhlich auf eine große Pride-Parade vorbereitet. Nun sehe man kaum noch Menschen auf den Straßen. Ihr Eindruck sei aber, dass die Menschen spontane Änderungen der Sicherheitslage mehr oder weniger gewohnt seien.

Eskalation "hochgefährlich"

Für alle Menschen in der Region sei die aktuelle Eskalation "hochgefährlich". Sie stelle darüber hinaus auch "unsere gewohnte Sicherheitsarchitektur infrage", sagte Veit. Ihr Eindruck aus den Gesprächen der vergangenen Tage sei, dass Israel sich nicht nur als Verteidiger der eigenen Sicherheit verstehe, sondern im Iran eine unterschätzte Bedrohung für die westliche Welt sehe.

Veit hatte bei ihrem Besuch in Jerusalem unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Knesset besucht. Zudem war sie nach Aschdod und Be‘er Scheva gefahren. Ihr Besuch in Israel sei nach einer Einladung des israelischen Botschafters in Deutschland, Ron Prosor, vor zwei Jahren lange geplant gewesen, hieß es. Daran habe auch der Krieg nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 nichts geändert.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 13.06.2025 | 15:00 Uhr