Eine Auslastungsanzeige an der Hamburger S-Bahn-Station Elbbrücken zeigt den Schriftzug "Pinneberg" und darunter verschiedene grüne, gelbe und rote Wagen. Mit dem Einsatz der Auslastungsanzeige mit dem Projektnamen "DB Lightgate" sollen Fahrgäste erkennen, in welchen Wagen besonders viele freie Plätze sind.

Hamburg Hamburger S-Bahn: KI hilft bei Prognose zur Auslastung der Züge

Stand: 11.06.2025 16:53 Uhr

Die Deutsche Bahn will mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) die Auslastung von S-Bahnen besser bestimmen. In Hamburg wurden die erweiterten Funktionen des Projekts "DB Lightgate" am Mittwoch vorgestellt.

Fahrgäste können auf Anzeigen am Bahnsteig sehen, wie voll einfahrende Züge sind. Die Farbe Grün steht für viel Platz, Gelb für mittlere Auslastung und Rot für wenig Platz im Wagen. 88 Prozent aller S-Bahn-Stationen in Hamburg verfügen laut Bahn inzwischen über Auslastungsanzeigen. Dementsprechend können sich die Fahrgäste rechtzeitig zu einem Abschnitt des Bahnsteigs begeben, in denen Wagen mit noch freien Plätzen halten werden.

S-Bahn: Prognose mit Genauigkeit von mehr als 90 Prozent

Die Auslastung wird an den meisten S-Bahn-Stationen in Hamburg mit Lichtschranken gemessen. Neu sei, dass Messdaten mit KI-Kalkulationen abgeglichen werden, teilte die S-Bahn Hamburg mit. Fahrgäste könnten früher als bislang über die Auslastung informiert werden. Die Prognose erreiche eine Genauigkeit von mehr als 90 Prozent, sagte die Leiterin von "DB Lightgate", Julia Kuhfuß.

Ihren Angaben zufolge gibt es Tests in anderen deutschen Städten. Die "DB Lightgate"-Internetseite listet außer Hamburg und Berlin auch München, Leipzig und Frankfurt auf. In Frankfurt werde ein anderes System verwendet, sagte Kuhfuß. In Berlin komme KI bislang nicht zum Einsatz, sagte ein Sprecher der Bahn-Tochter S-Bahn Berlin.

Andere Situation im Fernverkehr

Im Fernverkehr kommt "DB Lightgate" derzeit nicht zum Einsatz, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte. Am Bahnsteig werde nicht angezeigt, wie voll ein einzelner Wagen sei. Dafür könnten Kunden sich in der App und auf der Internetseite über die Auslastung eines Zugs informieren. Die Angaben werden demnach aus historischen Werten und eingegangen Buchungen berechnet. 

Laut Fahrgastverband Pro Bahn funktionieren die Anzeigen in Hamburg recht gut. Sie seien vor allem im Nahverkehr sinnvoll, weil es keine Reservierungen gebe. Auch für Passagiere von Regionalzügen seien solche Anzeigen nützlich. Im Fernverkehr sei das Problem geringer, da viele Reisende eine Platzreservierung hätten.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 11.06.2025 | 19:30 Uhr