
Hamburg Handball-Bundesliga: HSV Hamburg wieder auf Kurs
Trotz anhaltender finanzieller Herausforderungen hat sich der HSV Hamburg in der abgelaufenen Handball-Bundesliga-Saison stabil gezeigt. Am Ende schlug ein solider zehnter Platz zu Buche.
Für Sportchef und Vizepräsident Johannes Bitter hätte diese Spielzeit durchaus noch länger dauern können. "Irgendwie geht die Saison für uns einen Tick zu früh zu Ende, weil wir gerade in einem guten Flow sind. Wir bewegen uns gut und haben ein unglaublich hohes Selbstverständnis in allen Situationen", sagte der 42-Jährige dem NDR nach dem letzten Heimspiel.
Mit 33:29 hatten die Hanseaten die HSG Wetzlar besiegt und wurden von ihren Fans zu Recht gefeiert. Besonders stolz war Bitter auf das hohe Tempo und die geringe Fehlerquote seines Teams. Auch die Niederlage am letzten Spieltag in Flensburg konnte den positiven Gesamteindruck nicht trüben.
"Am Ende könnte es die beste Saison gewesen sein, die der HSV Hamburg je gespielt hat."
— Vizepräsident Johannes Bitter
Ruhe im Verein eingekehrt
Die positive Entwicklung war wichtig für den HSV Hamburg. Nachdem der Verein im vergangenen Jahr erst auf den allerletzten Drücker die Lizenz bekommen hatte, musste auch in dieser Saison bei der Lizenzvergabe mit einem Millionenbetrag nachgebessert werden.
Im Interview erklärte Geldgeber Philipp J. Müller, dass der Verein sich im Sponsoring breiter aufstellen müsse. "Wenn zweihundert- oder dreihunderttausend Euro fehlen - daran soll es nicht scheitern. Aber ich bin weniger bereit, noch einmal Millionenbeträge reinzutun", sagte Finanzunternehmer Müller dem NDR.
Trotzdem sieht er den Verein auf einem guten Weg. Mit einer kompletten Neubesetzung der Führungsetage habe man wichtige strukturelle Weichen gestellt. Auch das Defizit sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken, so Müller, der beim HSVH auch im Aufsichtsrat sitzt.
"Wenn wir denselben Schritt im nächsten Jahr gehen, dann sind wir mit einer schwarzen Null unterwegs."
— Hauptinvestor Philipp J. Müller
HSVH mit starkem Saisonabschluss
Sportlich begann die Saison für den HSV Hamburg mit einem 25:25-Unentschieden gegen Göppingen - ein Spiegelbild der Leistungen bis zur Winterpause. Zwar gelangen Siege gegen Teams wie Potsdam, Lemgo und Stuttgart, doch insgesamt zeigte die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen eine eher durchwachsene Hinrunde. In den ersten 17 Spielen gab es neben sieben Niederlagen auch vier Unentschieden.
Nach der Winterpause präsentierte sich der HSVH dann aber deutlich stabiler. Die Rückrunde war vor allem von einem starken Schlussspurt geprägt. Besonders beeindruckend: der klare Heimerfolg gegen die MT Melsungen. Den Tabellendritten besiegten die Hamburger mit zehn Toren Unterschied und setzten damit noch einmal ein deutliches Zeichen.
Schwerer Abschied für HSVH-Eigengewächs Tissier
Doch der Sieg im letzten Heimspiel hatte auch einen bitteren Beigeschmack. Gleich vier Spieler verlassen den HSV Hamburg zur kommenden Spielzeit. Besonders schmerzhaft ist dabei der Abgang von Leif Tissier (wechselt zur TSV Hannover-Burgdorf), der schon seit der 3. Liga als A-Jugendlicher dabei war und dem Verein maßgeblich zum Wiederaufstieg in die Bundesliga verholfen hat.
Für Verstärkung ist dennoch gesorgt: Der HSVH sicherte sich für die kommende Spielzeit unter anderem die Dienste des dänischen Torjägers Nicolaj Jørgensen (Sønderjyske). Der 24-Jährige war in der vergangenen Saison mit 275 Treffern der erfolgreichste Torschütze der dänischen Liga - und könnte in Hamburg eine tragende Rolle einnehmen.
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Sport aktuell | 11.06.2025 | 15:17 Uhr